Immer weniger Räume für Obdachlose in Sachsen!

Dresden - Die starke Zuwanderung und ein verknapptes Wohnungsangebot haben die Lage von Obdachlosen in Sachsen verschlimmert.

Kümmert sich um Obdachlose in der Landeshauptstadt: Gerd Grabowski vom Ökumenischen Nachtcafé für Wohnungslose in den Dresdner Kirchgemeinden.
Kümmert sich um Obdachlose in der Landeshauptstadt: Gerd Grabowski vom Ökumenischen Nachtcafé für Wohnungslose in den Dresdner Kirchgemeinden.  © Christian Juppe

"Wir bekommen die verschärfte Lage auf dem Wohnungsmarkt zu spüren", sagte Gerd Grabowski vom Ökumenischen Nachtcafé für Wohnungslose in den Dresdner Kirchgemeinden. Es gebe immer mehr Zulauf.

Seit 1995 organisieren die Gemeinden alljährlich diese Nachtcafés, an jedem Wochentag ist eine andere Kirche Gastgeber.

Von Anfang November bis Ende März erhalten dort wohnungslose Menschen eine warme Mahlzeit, Getränke und am Morgen ein Frühstück. Grabowski zufolge werden von den Gemeinden in jeder Saison etwa 2500 Menschen betreut.

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Etwa jeder dritte Gast stamme heute aus Osteuropa.

Übernachtungsplätze: Leipzig stockt auf

Ein Besucher des Nachtcafés der St. Petrus Gemeinde in Dresden-Strehlen liegt im Aufenthaltsraum mit dem Kopf auf dem Tisch und ruht sich aus.
Ein Besucher des Nachtcafés der St. Petrus Gemeinde in Dresden-Strehlen liegt im Aufenthaltsraum mit dem Kopf auf dem Tisch und ruht sich aus.  © Arno Burgi/dpa

Die Stadt Dresden hält 387 Plätze in Wohnheimen und Wohnungen für wohnungslose Menschen bereit.

343 Menschen seien dort aktuell durch das Sozialamt untergebracht, sagte eine Sprecherin. Für Notaufnahmen würden 50 Notschlafplätze bereitgehalten.

In Leipzig werden bis Ende März die Übernachtungsplätze in Notunterkünften aufgestockt. Jeder Wohnungslose habe die Möglichkeit, einen vor Kälte und Witterung geschützten Raum aufzusuchen, sagte eine Stadtsprecherin.

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In den Übernachtungshäusern gebe es 240 Plätze. Zudem verteile das Sozialamt jährlich 120 Schlafsäcke und 120 Rucksäcke mit Hygieneartikeln. Ein "Hilfebus" bringt warme Getränke, Kleidung und Decken zu den Bedürftigen.

Titelfoto: Bildmontage: Arno Burgi/dpa, Christian Juppe

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