Immer mehr Orte in Sachsen leisten sich Manager fürs Klima: Was machen die eigentlich?

Bautzen - In Sachsens Großstädten Leipzig und Dresden gibt es ganze Ämter voll Personal, das sich "Klimamanager" nennt. Selbst in sächsischen Landkreisen und Kleinstädten scheint der Job zu boomen. Aber was machen "Klimamanager" eigentlich?

Braucht meine Stadt mehr E-Ladesäulen? Solche Fragen stellen sich Klimamanager.
Braucht meine Stadt mehr E-Ladesäulen? Solche Fragen stellen sich Klimamanager.  © dpa/Jan Woitas

Jeweils sechs leisten sich Leipzig und Dresden. Ihr übergeordnetes Ziel ist hehr: Klimaschutz vorantreiben. Ihre konkreten Aufgaben: Konzepte aufschreiben, Maßnahmen herleiten, Veranstaltungen organisieren. Mittlerweile sogar in ländlichen Regionen wie im Kreis Zwickau oder in Coswig.

Auch Pirna, das seit Februar vom AfD-nahen OB Tim Lochner (54, parteilos) geleitet wird, beschäftigt einen Klimamanager.

Umsonst sind die Stellen nicht: Klimamanager verdienen so viel wie ein Beamter im gehobenen Dienst.

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Teils werden die Kosten vollständig über Bundesförderprogramme finanziert.

So wie der Posten von Klimaschutzmanager Marcel Bellmann (35), der seit Oktober 2023 im Rathaus von Radibor (rund 3000 Einwohner) in der Lausitz arbeitet.

Radibor soll klimafreundlich werden - wie so viele Gemeinden in Sachsen.
Radibor soll klimafreundlich werden - wie so viele Gemeinden in Sachsen.  © xcitepress
Seit einem Jahr auch in Radibor: Marcel Bellmann (35) ist Klimamanager für einen 3000-Seelen-Ort.
Seit einem Jahr auch in Radibor: Marcel Bellmann (35) ist Klimamanager für einen 3000-Seelen-Ort.  © xcitepress

Klimamanager suchen oft nach Einsparpotenzialen in der Treibhausgasbilanz

Vielerorts wird über Solarparks als Klimaschutzmaßnahme diskutiert.
Vielerorts wird über Solarparks als Klimaschutzmaßnahme diskutiert.  © DPA/Robert Michael

"Die Hauptaufgabe besteht darin, ein Energie- und Klimaschutzkonzept zu erstellen. Dafür erstellt man eine Treibhausgasbilanz und ermittelt Einsparpotenziale", sagt der studierte Finanzmanager Bellmann.

Herzstück sei der Maßnahmenkatalog.

"Eine Maßnahme könnte zum Beispiel sein, die Ladeinfrastruktur für E-Autos auszubauen oder Projekte zum Thema Nachhaltigkeit mit Schülern durchzuführen."

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Bis März muss Bellmann sein Konzept fertiggestellt, dann satte 30 bis 40 Maßnahmen für das beschauliche Radibor hergeleitet haben.

Bald auch die Aufgabe von Florian Reß (29) und Robert Knothe (29) für den Kreis Görlitz: Sie sind der wohl neueste Zuwachs unter den Klimamanagern in Sachsen, traten erst vor wenigen Wochen ihren Job an.

"Als Klimamanager auf lokaler Ebene kann ich direkt mit Bürgern in Kontakt kommen und konkrete Veränderungen vor Ort ermöglichen", ist sich Knothe (studierte Kreislaufwirtschaft) sicher. Wer ihnen den Rang ablaufen will: Die Stadt Torgau sucht aktuell einen neuen Klimaschutzmanager ...

Titelfoto: xcitepress

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