Immer mehr leere Läden in Sachsen! Doch wie lässt sich das Problem lösen?

Radeberg - Ungenutzte Gewerbeflächen in besten Innenstadt-Lagen trifft man überall in Sachsen. Vor allem aber in Kleinstädten und Mittelzentren. Was dagegen tun? In Radeberg bekämpft man das Problem kreativ zusammen mit der lokalen Wirtschaft.

Thomas Tiebel (50) beteiligt sich als Vermieter an der Initiative gegen Leerstand. Er ist selbst Einzelhändler und Inhaber der Radeberger Destillation & Liqueurfabrik.
Thomas Tiebel (50) beteiligt sich als Vermieter an der Initiative gegen Leerstand. Er ist selbst Einzelhändler und Inhaber der Radeberger Destillation & Liqueurfabrik.  © Norbert Neumann

"Unsere Idee ist, dass regionale Firmen, die nicht in der Innenstadt ansässig sind, die Schaufenster leer stehender Ladengeschäfte mit ihrem Angebot gestalten. Auf diese Weise machen die Unternehmen auf sich aufmerksam. Die leeren Läden wiederum stechen positiv hervor und bestenfalls findet sich so ein Mieter", sagt die Radeberger Wirtschaftsreferentin Klaudia Deuchert (46).

"Leere Läden. Neue Chancen." heißt das Motto der Initiative von Stadt und lokalem Gewerbeverein. Das Inklusionsunternehmen paso double beteiligt sich daran als Erstes.

Im Schaufenster des Ladens neben der Radeberger Destillation & Liqueurfabrik auf der Hauptstraße macht der Betrieb jetzt witzig Werbung.

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"Es ist schön, dass wir so mit unseren inklusiven Angeboten und Dienstleistungen in der Stadt präsent sein können", sagt Mathis Jäger, Bereichsleiter Arbeit im Epilepsiezentrum Kleinwachau.

Wirtschaftsreferentin Klaudia Deuchert (46), Vermieter Thomas Tiebel (50) und der 1. Vorsitzende des Gewerbevereins Jens Richter (51) vorm Schaufenster, das die Firma "paso doble" gestaltet hat.
Wirtschaftsreferentin Klaudia Deuchert (46), Vermieter Thomas Tiebel (50) und der 1. Vorsitzende des Gewerbevereins Jens Richter (51) vorm Schaufenster, das die Firma "paso doble" gestaltet hat.  © Norbert Neumann
Leerstand in der Elbgalerie in Riesa und der angrenzenden Hauptstraße. In der Stahlstadt versucht man, mit Pop-up-Stores neue Händler in die Innenstadt zu locken.
Leerstand in der Elbgalerie in Riesa und der angrenzenden Hauptstraße. In der Stahlstadt versucht man, mit Pop-up-Stores neue Händler in die Innenstadt zu locken.  © Sven Gleisberg

Thomas Tiebel (50) stellt als Vermieter das Schaufenster kostenlos bereit. Er berichtet: "Bis August nutzte eine Hebamme das Ladenlokal. Die kleinen Flächen wären ideal für einen Blumenladen oder kreative Angebote."

In Radeberg gibt es in der Innenstadt 115 Gewerbeeinheiten. Davon nutzen der Einzelhandel 41, Gastronomen, Versorger und Dienstleister 57. Exakt 17 Einheiten stehen leer, wobei 14 davon klein ausfallen mit nur etwa 30 Quadratmeter Größe.

Titelfoto: Norbert Neumann

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