Immer mehr Kinderporno-Fälle: Spezialeinheit macht Jagd auf die Pädophilen!

Görlitz - Das Dunkelfeld klart auf: Bei der Polizei in der Oberlausitz landen immer mehr Fälle von Kinderpornografie. Um das zu bewältigen, wurde im Juni eine spezielle Ermittlungsgruppe gegründet. Nächstes Jahr soll ein eigenes Kommissariat folgen.

Kriminaloberkommissar Steffen Mehnert (31, l.) und Kriminalrat Thomas Bretschneider (36) erklärten am Montag ihre Pläne gegen Kinderpornografie.
Kriminaloberkommissar Steffen Mehnert (31, l.) und Kriminalrat Thomas Bretschneider (36) erklärten am Montag ihre Pläne gegen Kinderpornografie.  © Holm Helis

Im Frühjahr wusste man in der Polizeidirektion Görlitz, dass sich etwas ändern muss.

"Die Zahlen im Bereich Kinderpornografie haben sich seit 2017 verdoppelt bis verdreifacht", sagt Kriminalrat Thomas Bretschneider (36), zuständig für Schwerstkriminalität. "Durch die Digitalisierung ist es heute ein Einfaches, Bilder zu empfangen und zu verschicken."

Damit verbunden ist ein Vorteil: In den USA gleicht das "National Center for missing and expoited children" (NCMEC) alle auf US-Server hochgeladenen Bilder mit bereits bekannter Kinderpornografie ab. Gibt es einen Treffer, geht der über Bundes- und Landeskriminalamt an die zuständige Polizeidienststelle.

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"Das dauert ungefähr 14 Tage, bis der Fall von der Erkennung ab auf meinem Schreibtisch landet", sagt Kriminaloberkommissar Steffen Mehnert (31), Leiter der Ermittlungsgruppe mit derzeit 13 Mitgliedern.

Rund 200 Fälle haben die Ermittler aktuell auf dem Plan. (Symbolbild)
Rund 200 Fälle haben die Ermittler aktuell auf dem Plan. (Symbolbild)  © picture alliance/dpa

Kinderpornografie: Im Schnitt 250 Razzien pro Jahr in Ostsachsen!

Fast immer folgt nach der Überprüfung eine Hausdurchsuchung: In Ostsachsen sind das im Schnitt 250 Razzien pro Jahr.

"Das bedeutet nicht, dass wir immer mehr Pädophile haben", so der Ermittler. "Durch die Digitalisierung wurden viele aus dem Dunkel- ins Hellfeld überführt." Aktuell liegen rund 200 Verfahren bei der Gruppe.

Aber auch mit neuen Phänomenen hat die Polizei nun zu tun, zum Beispiel Kinder, die selbst Nacktbilder von sich in sozialen Netzwerken verbreiten. Im nächsten Jahr soll bei der Polizeidirektion ein 13. Kommissariat aufgebaut werden, das sich explizit mit diesen Fällen beschäftigt.

Titelfoto: Holm Helis

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