Immer mehr ausländische Fachkräfte halten Sachsens Wirtschaft am Laufen
Chemnitz - Unternehmen in Sachsen greifen bei der Besetzung von Stellen immer häufiger auf Arbeitskräfte aus dem Ausland zurück. In den vergangenen Jahren stieg ihr Anteil an der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung stetig an: von 1,8 Prozent 2013 auf 8,0 Prozent im vergangenen Jahr.
Der Beschäftigungszuwachs in Sachsen ist zuletzt von ausländischen Staatsbürgern getragen worden, erklärte die Landesarbeitsagentur am heutigen Dienstag. So sei von Juni 2022 auf Juni 2023 die Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter um gut 3000 auf 1,643 Millionen gestiegen. Während die Zahl von Ausländern in dieser Statistik um gut 4900 zunahm, ging die der Deutschen um knapp 1900 zurück.
"Sachsen ist ein Land, in dem sich gut arbeiten und leben lässt", sagte Agentur-Sprecher Frank Vollgold. "Damit das trotz des Bevölkerungsrückgangs so bleibt, braucht Sachsen Zuwanderung."
Denn das Potenzial im Inland reiche nicht, um die altersbedingten Abgänge auszugleichen. Zuwanderung von qualifizierten ausländischen Kräften sei eine wesentliche Quelle für neue Arbeits- und Fachkräfte. Dafür brauche es eine gelebte Willkommenskultur, so Vollgold.
Die meisten Beschäftigten mit fremdem Pass kommen aus den Nachbarländern Polen und Tschechien, gefolgt von Rumänien, Syrien und der Ukraine. Ihr Anteil ist im Kreis Görlitz mit 11,9 Prozent am höchsten, aber auch Leipzig und Dresden liegen deutlich über dem sächsischen Schnitt.
Das Gros der ausländischen Arbeitskräfte - rund zwei Drittel - arbeitet laut Vollgold in qualifizierten Jobs - also auf dem Niveau von Fachkräften, Spezialisten und Akademikern.
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