Im Elbland hat die Weinlese begonnen: Tolle Trauben, aber leider nur sehr wenige

Radebeul - Die Weinlese in Sachsen ist gestartet, steht 2024 aber unter keinem guten Stern. Ein Spätfrost Ende April sorgte dafür, dass im Freistaat rebsortenübergreifend mit einem Minus von 85 Prozent gerechnet wird. Selbst beim Rotwein, der zumeist in den besseren Lagen angesiedelt ist, wird von einem Defizit von 50 Prozent ausgegangen.

Winzer Karl Friedrich Aust (47) bei der Arbeit.
Winzer Karl Friedrich Aust (47) bei der Arbeit.  © PR

Betroffen davon ist auch das Weingut Karl Friedrich Aust in Radebeul. Hier hat vor wenigen Tagen die Spätburgunder-Lese begonnen.

"Durch das Aufstellen von Frostkerzen konnten wir noch einiges retten. Wie groß der Schaden schlussendlich sein wird, werden wir aber erst im nächsten Jahr sehen", so Chef Aust (47).

Der betont, dass der sächsische Winzer in der Theorie gut beraten sei, sich immer wieder auf schwankende Jahrgänge einzustellen. Allerdings sei der Spätfrost dieses Jahr besonders schlimm gewesen. Nicht einmal alte Winzer könnten sich an Vergleichbares erinnern.

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Besonders tragisch macht den hohen Verlust auch die Tatsache, "dass das, was wir ernten, richtig gut ist", so Aust weiter. "Das sind enorm gute Trauben. Es macht einfach nur Freude, die zu ernten. Das hätte ein Jahrhundertjahrgang, eine Sensationslese werden können."

Das Elbtal ist eine malerische Kulturlandschaft. Doch die Winzer plagen Sorgen.
Das Elbtal ist eine malerische Kulturlandschaft. Doch die Winzer plagen Sorgen.  © PR
So pralle Trauben sind in diesem Jahr ein rares Gut.
So pralle Trauben sind in diesem Jahr ein rares Gut.  © PR

Vor dem Spätfrost in diesem Frühjahr hatte es übrigens 2009 den letzten großen Einschlag gegeben. Damals gingen die Temperaturen auf bis zu -26,5 Grad runter. Übrigens: Auf vielen Weingütern können interessierte Bürger bei der Lese helfen. Nähere Infos sind auf deren Internetseiten zu finden.

Titelfoto: Montage. PR

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