Im Abgang teurer: Kommt die Pflichtabgabe für Weine aus Sachsen?
Meißen - Der Landtag erörterte am gestrigen Mittwoch die Situation der sächsischen Winzer. Landwirtschaftsminister Wolfram Günther (49, Grüne) legte zudem eine Konzeption zum Weinbau in Steillagen vor.
Die hiesigen Weinbauern stehen vor enormen Herausforderungen. Dazu zählen der demografische und der Klimawandel ebenso wie der Erhalt und Unterhalt von Trockenmauern, Denkmälern sowie die Vermarktung der Elbtalweine.
Die Regierungskoalition bekennt sich zur Förderung des Weinbaus. Sie denkt aber auch darüber nach, eine Pflichtabgabe zur Finanzierung der Gebietsweinwerbung einzuführen (gibt es zum Beispiel in Rheinland-Pfalz, Franken).
Dieser Vorstoß überraschte in Meißen so manchen Winzer - zum Beispiel Familie Prinz zur Lippe (sie führt das älteste und größte Privatweingut Sachsens). "Mein Mann findet die Idee gar nicht gut", sagt die Prinzessin.
Sie erklärt dazu weiter: "Eine zusätzliche Abgabe würde die Betriebe, die momentan sehr zu kämpfen haben, noch mehr belasten."
Meissen-Winzer-Chef Krüger will keine Pflichtabgabe auf Sachsenweine
Auch der Chef der Winzergenossenschaft, Lutz Krüger (59), erteilt dem Ansinnen eine klare Absage: "Die Politik sollte sich keine neuen Abgaben ausdenken, sondern ihre Hausaufgaben machen."
Als Beispiel verweist er da auf den Abbau von Bürokratie und Versicherungspflichten für Hobby-Winzer.
Krüger: "Grundsätzlich ist es aber lobenswert, wenn sich die Politik mit dem Thema Weinbau beschäftigt."
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