Illegale Einreisen nach Sachsen: Mit diesen Tricks arbeiten die Schleuser!
Pirna - Vor allem über die Ost- und Westbalkanroute gelangen unerlaubte Einreisende nach Sachsen und Mitteldeutschland.
Die Schleuser gehen dabei arbeitsteilig vor. So gibt es zum einen die Hintermänner und Organisatoren. Ein Pilot-Fahrer kundschaftet aus, ob auf der Fahrstrecke Polizeikontrollen stattfinden.
Der Fahrer beziehungsweise Schleuser transportiert schließlich die Migranten und setzt diese ab, ehe sie dann vom Abholer in Empfang genommen werden.
Vor Beginn der wiedereingeführten Binnengrenzkontrollen seien die meisten Einschleusungen in Form solcher Behältnisschleusungen, also in Transportern oder Autos, erfolgt.
"Genutzte Autos werden präpariert, um zum Beispiel durch Entfernung der Sitzplätze im Fond mehr Fläche und Kapazitäten zu erhalten. Oder die Fahrzeugscheiben werden von innen abgeklebt oder besprüht, um kein bloßes Hineinschauen zu ermöglichen", klärt Marcel Pretzsch (43) von der Bundespolizeidirektion Pirna auf.
Auch ein als Ambulanzfahrzeug getarntes Schleuserauto haben die Beamten in der Vergangenheit schon entdeckt.
Die Fahrer nutzen immer öfter Nebenstrecken
Und auch mit Wiedereinführung der Grenzkontrollen hätten es Schleuser zunächst weiter versucht. "Anfänglich haben sich die Schleuser mit ihren Fahrzeugen trotz der Kontrollstellen mit eingereiht und sich mit Personen im Kofferraum kontrollieren lassen", beschreibt Marcel Pretzsch.
Aktuell sei aber eine Verdrängung auf die Nebenstrecken, weg von den Hauptverkehrswegen, festzustellen. "Mit diesem Phänomen war zu rechnen, entsprechend werden die Maßnahmen verlagert."
Insgesamt seien laut BMI seit Beginn der Binnengrenzkontrollen an der deutsch-polnischen Landesgrenze etwa 25 Schleuser und 2600 unerlaubte Einreisen sowie an der deutsch-tschechischen Grenze 50 Schleuser und 2400 illegale Migranten festgestellt worden (vorläufige Zahlen!).
Zum Vergleich: Im September hatte die Bundespolizei noch rund 7000 illegal eingereiste Personen und 167 Schleuser in Sachsen aufgegriffen.
Titelfoto: Blaulichtreport Zittau