Skandal im Hühnerstall! Gemeine Diebe rauben Polizisten das Federvieh
Großsteinberg - "Mancher gibt sich viele Müh' mit dem lieben Federvieh", schrieb Wilhelm Busch in seiner berühmten Bubengeschichte "Max & Moritz". Das gilt auch für Peter (73) und Gudrun Krug (68) aus dem Muldental. Nach ihrer Pensionierung widmeten sich der Dorf-ABV und die einstige Kripo-Ermittlerin der Hühnerhaltung. Bis sie nun wie Witwe Bolte Opfer ganz böser Buben wurden ...
Diese Geschichte klingt, als hätten Wilhelm Busch und die Gebrüder Grimm ("Der Wolf und die sieben Geißlein") gemeinsam das Drehbuch geschrieben.
Am Morgen des Mai-Feiertages wollte Peter Krug wie immer seine 15 Hühner und den Hahn füttern. "Ich hatte mich schon gewundert, dass er nicht gekräht hat - als ich dann in den Stall kam, lagen da lauter Federn, aber die Tiere waren weg", berichtet er.
Nur eine kleine Sperber-Henne kam verunsichert aus einer dunklen Ecke angehopst.
Wie das 7. Geißlein hatte sich die Schwarz-Graue erfolgreich vor den Räubern versteckt. Nicht im Uhrkasten - "... vermutlich hinter einem der Baumstümpfe", glaubt Krug.
Als alter ABV war ihm schnell klar, dass hier weder Wolf noch Fuchs als Täter in Betracht kamen – schließlich war das Außentor zum Grundstück aufgedrückt.
Schon zwei Wochen zuvor hatten Unbekannte ein Loch in den Zaun getreten - und sich zwei Hühner geholt.
Polizei in Grimma sucht nach zwei ortskundigen Hühnerdieben
Die Spur der offenbar ortskundigen Diebe führte übers Feld.
"Das müssen zwei Täter gewesen sein - mit Säcken, wo sie die Hühner reingestopft haben, denn wenn es dunkel ist, sind die sofort ruhig", gibt der einstige Dorf-Sheriff Täterwissen preis.
Waren es etwa Leute aus dem Dorf? Die einzige Zeugin wird es wissen. Doch die Befragung der kleinen Schwarz-Grauen gestaltete sich bislang schwierig...
So bleibt Peter und Gudrun Krug, die in ihrer aktiven Dienstzeit übrigens nie mit Hühnerdiebstahl zu tun hatten, nichts weiter übrig, als genau hinzuhören - wo in der Region Großsteinberg neuerdings ein Hahn kräht, den es dort zuvor nicht gab.
Und sie hoffen auf ihre einstigen Kollegen vom Polizeirevier Grimma, die am gestrigen Mittwoch einen Zeugenaufruf zum Hühner-Krimi veröffentlichten. Wer etwas zum Verbleib der geraubten Hühnerschar weiß, solle sich unter der Rufnummer 03437708925100 melden.
Wenn es denn nicht schon zu spät ist - und das Federvieh wie bei Witwe Bolte längst als Braten endete...
Titelfoto: Bildmontage: fotojump