Horch, was kommt von draußen rein: Einbruchszahlen steigen wieder an!

Dresden - Nach einem coronabedingten Rückgang steigen die Einbruchszahlen auch in Sachsen wieder an. Der Gesamtverband der Versicherer meldete schon für 2023 einen Höchststand beim Schadensdurchschnitt. Für die Opfer ist mit einem Einbruch nicht nur ein materieller Schaden verbunden, sondern oft auch eine enorme psychische Belastung.

Fast 3000 Wohnungseinbrüche registrierten sächsische Beamte im vergangenen Jahr. Nur 24 Prozent der Fälle wurden aufgeklärt.
Fast 3000 Wohnungseinbrüche registrierten sächsische Beamte im vergangenen Jahr. Nur 24 Prozent der Fälle wurden aufgeklärt.  © IMAGO/MIS

Vom Krauschwitzer Ortsteil Podrosche aus liegt Polen sozusagen in Wurfweite. Am vergangenen Donnerstag, dem 17. Oktober drangen hier Unbekannte in ein Einfamilienhaus ein und entwendeten Schmuck und Werkzeuge im Wert von 500 Euro.

Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei in Sachsen insgesamt 2236 solcher Wohnungsdiebstähle. Die Zahlen stiegen zum zweiten Mal in Folge (2022: 2090 Fälle; 2021: 1977). Vor Corona lag die Zahl bei 3040 Fällen.

Die sächsische Polizei ermittelte insgesamt 530 Tatverdächtige. Die Aufklärungsquote ist niedrig, für 2023 liegt sie bei rund 24 Prozent.

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Der Gesamtverband der Versicherer beziffert den Schaden durch Wohnungsdiebstahl in ganz Deutschland auf 340 Mio. Euro, ein Plus von 70 Mio. Euro. Und das sind nur die Fälle, in denen die Opfer versichert waren.

Manchmal lassen Einbrecher ihr gesamtes Werkzeug zurück. Dieses Foto entstand allerdings im Auftrag der Firma ABUS, einem bekannten Hersteller von Sicherheitstechnik.
Manchmal lassen Einbrecher ihr gesamtes Werkzeug zurück. Dieses Foto entstand allerdings im Auftrag der Firma ABUS, einem bekannten Hersteller von Sicherheitstechnik.  © pa/obs/ABUS - August Bremicker Söhne KG

Nervosität, Schlafstörungen oder Albträume sind nach Einbrüchen nicht selten

Einbrecher sorgen nicht nur für einen Stehlschaden, sie verursachen zudem Sachschäden - und bei manchen Opfern bleiben psychische Schäden zurück.
Einbrecher sorgen nicht nur für einen Stehlschaden, sie verursachen zudem Sachschäden - und bei manchen Opfern bleiben psychische Schäden zurück.  © dpa/Clark Germany GmbH

Einbrüche bedeuten aber nicht nur einen finanziellen Verlust. 15 bis 20 Prozent der Einbruchsopfer leiden nach Angaben der Opferschutzorganisation Weißer Ring langfristig unter Ängsten und psychosomatischen Belastungen. Nervosität, Schlafstörungen oder Albträume sind nicht selten, aber auch Kopfschmerzen, Herz-Kreislauf- oder Magen-Darm-Probleme treten auf.

Eine Reihe von Einbrüchen ließe sich verhindern, so das Landeskriminalamt Sachsen (LKA). Beleg? 43,5 Prozent der Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr wurden nicht vollendet.

Das spricht laut LKA auch für die Wirksamkeit sicherungstechnischer Einbauten. Wer nachrüsten will, kann sich seine Ausgaben sogar fördern lassen, unter anderem von der KfW-Bank. Mehr Informationen gibt es über diese bundesweite Kampagne: www.k-einbruch.de

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Außerdem führt die sächsische Polizei im Vorfeld des "Tages des Einbruchschutzes" am kommenden Sonntag, dem 27. Oktober viele Info-Veranstaltungen durch, u. a. am heutigen Mittwoch ab 9 Uhr auf dem Rathausplatz in Riesa, am morgigen Donnerstag in der Stadtbibliothek Leipzig (ab 10 Uhr) oder am Freitag auf dem Wochenmarkt in der Lingnerallee in Dresden (ab 9 Uhr).

Titelfoto: Fotomontage: IMAGO/MiS//pa/obs/ABUS - August Bremicker Söhne KG

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