Hoher Migranten-Anteil an Sachsens Schulen: "Geht nicht spurlos am Bildungssystem vorüber!"

Dresden - Der sächsische Kultusminister Christian Piwarz (48, CDU) sieht die Schulen im Freistaat wegen der hohen Zahl von Kindern und Jugendlichen mit ausländischen Wurzeln an der Belastungsgrenze.

Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (48, CDU) stellt das schlechte Abschneiden deutscher Schüler in der PISA-Studie in Zusammenhang mit dem hohen Anteil von Migranten in den Klassen. (Archivbild)
Sachsens Kultusminister Christian Piwarz (48, CDU) stellt das schlechte Abschneiden deutscher Schüler in der PISA-Studie in Zusammenhang mit dem hohen Anteil von Migranten in den Klassen. (Archivbild)  © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Integrationsarbeit in einer Klasse könne nur bis zu einem Anteil von etwa 30 Prozent Schülern mit Migrationshintergrund geleistet werden, sagte er am Mittwoch in einem Interview der "Leipziger Volkszeitung".

"Das sagen alle Fachleute, darauf beruht auch unser Konzept. Und wenn der Anteil höher ist - und er ist an nicht wenigen Schulen in Sachsen deutlich höher - gelingt eben genau diese Integrationsleistung unsererseits nicht."

Piwarz führte auch das schlechte Abschneiden Deutschlands in der aktuellen PISA-Studie darauf zurück. "Schüler, die in Sachsen in die erste Klasse kommen, weisen Entwicklungs- und Leistungsunterschiede von mehr als zwei Jahren auf. Das zeigt, dass etwas falsch läuft."

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Die Anzahl von Schülerinnen und Schülern, die aus anderen Ländern stammen, habe sich in weniger als zehn Jahren verdreifacht. "Das geht nicht spurlos am Bildungssystem vorüber."

Sachsen hatte bereits angekündigt, einen Teil der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge nicht mehr in Regelklassen zu unterrichten, um das Schulsystem zu entlasten.

Laut Piwarz soll das Konzept ab dem Schuljahr 2024/2025 umgesetzt werden. Man werde die jugendlichen Geflüchteten in den zwei oder drei verbleibenden Jahren ihrer Schulpflicht kaum mehr zu einem Abschluss führen können. "Wir müssen vielmehr zusehen, ihnen zuallererst Deutsch zu vermitteln und sicherzustellen, dass sie eine Ausbildung beginnen können."

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

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