Hohe Kosten bremsen Neubauten von Sachsens Großvermietern
Dresden - Der Bedarf an Wohnraum in Sachsen ist weiter hoch. Doch das sind die Kosten auch. Das bremst viele Bauvorhaben aus, beklagt der Verband sächsischer Wohnungsgenossenschaften (VSWG).
Nach vorläufigen Zahlen entstanden bei den insgesamt 199 Mitgliedsunternehmen im vergangenen Jahr nur 190 Wohnungen neu, 2023 waren es noch 286.
"Wir wollen neu bauen, aber wir können es nicht", sagt Verbands-Chefin Mirjam Philipp (58).
Neben den Baukosten seien der Zinsanstieg der vergangenen Jahre und nicht planbare und wenig hilfreiche Förderprogramme der Grund.
"Mittlerweile werden im Neubau Baukosten von rund 4000 Euro pro Quadratmeter fällig, die ohne entsprechende Förderung zu Kaltmieten von 15 bis 20 Euro pro Quadratmeter führen", betonte Philipp. "Das ist für unsere Klientel einfach zu hoch."
Leerstand beschäftigt Genossenschaftsverband
Im Mai vergangenen Jahres lag der sächsische Baupreisindex für ein Wohngebäude um 3,1 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Dabei zeigten sich nach Angaben des Statistischen Landesamtes auch die Preise für Roh- und Ausbauarbeiten erhöht.
Auch der Leerstand treibt den Genossenschaftsverband um. Im gesamten Verbandsgebiet liegt er bei 8,4 Prozent oder rund 30.000 Wohnungen.
Die sächsischen Wohnungsgenossenschaften sind ein relevanter Faktor in der sächsischen Wohnungslandschaft.
Sie bewirtschaften mit insgesamt 294.583 Wohneinheiten 21 Prozent des gesamten Mietwohnungsbestandes im Freistaat.
Titelfoto: Montage: Patrick Pleul/dpa, Steffen Füssel