Höhere Lkw-Maut: Sachsens Kammern fürchten steigende Preise
Dresden - Neue Lasten für Sachsens Speditionsunternehmen: Seit 1. Dezember gilt auch im Freistaat die erhöhte Lkw-Maut.
Für alle Fahrzeuge mit einer Gesamtmasse von mehr als 7,5 Tonnen wird ein Aufschlag von 200 Euro je ausgestoßener Tonne Kohlendioxid fällig.
Hinzu kommt: Ab dem 1. Juli 2024 muss auch für Fahrzeuge von mehr als 3,5 Tonnen, die bisher befreit waren, eine Maut entrichtet werden. Das dürfte auch für Sachsens Verbraucher Folgen haben.
Sachsens Industrie- und Handelskammern (IHK) befürchten, dass die höheren Logistikkosten auf die Ware in den Regalen durchschlagen werden. "Auf eine vierköpfige Familie könnten jährlich bis zu 370 Euro Mehrkosten zukommen", so Sarah Sieber von der IHK Leipzig.
In der Tat: "Wir werden die höhere Maut eins zu eins an unsere Kunden weitergeben", kündigte Andreas Roitzsch an, der Geschäftsführer der Roitzsch & Sohn Spedition GmbH in Wilsdruff nahe Dresden. "Es gibt dazu keine Alternative. Wer sie nicht weitergibt, wird sich über kurz oder lang vom Transportmarkt verabschieden."
Im Fuhrpark des 1953 gegründeten Unternehmens mit 34 Mitarbeitern stehen 27 Laster.
Neu anfallende Kosten können nicht so einfach weitergegeben werden
Für die Verbraucher gibt es allerdings noch einen kleinen Zeitpuffer: Die Spediteure können zumindest die im Dezember neu anfallenden Kosten nicht so einfach weitergeben.
"Vertragsanpassungen sind während des Jahres in der Regel nicht möglich", so Kevin Friedrich von der IHK Chemnitz.
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