Sächsisches Paar will heiraten: Unterlagen sorgen für Schock bei der Braut
Schkeuditz - Es sollte der schönste Tag ihres Lebens werden. Doch in der Vorbereitung auf die Hochzeit erfährt Winnie (31) aus dem nordsächsischen Schkeuditz Details über ihren Partner Marko (38), die ihr den Boden unter den Füßen wegzieht.
Das Paar hat sich Polen als Hochzeitsort ausgesucht, braucht auch für die Eheschließung in unserem Nachbarland ein Ehefähigkeitszeugnis und dafür Auszüge aus dem jeweiligen Geburtenregister. Dieses bestätigt, dass einer Vermählung nichts entgegensteht.
Eigentlich nur eine Formalie. Aber als die Dokumente bei Winnie und Marko eintreffen, trifft vor allem die 31-Jährige der Schlag. Ihr Freund, so steht es dort schwarz auf weiß, ist seit 2014 verheiratet und hat ein Kind.
Informationen, von denen die Sächsin nichts weiß. Und natürlich sofort ihre Beziehung infrage stellt. "In dem Moment war es ein absoluter Schock", sagt sie zu News5. "Ich habe auch direkt angefangen zu heulen, weil wenn man das liest und man denkt: 'Oh mein Gott, mein ganzes Leben wird gerade auf den Kopf gestellt!'"
Von Anfang an beteuert Marko aber, dass er weder bereits verheiratet sei noch ein Kind habe. Jetzt geht es an die Recherche.
Winnie macht Markos angebliche Frau und seine angebliche Tochter ausfindig
Das Standesamt in Hoyerswerda, wo Marko geboren wurde, gibt auf Nachfrage zwar an, möglicherweise einen Fehler begangen zu haben. Die Bearbeitung und eventuelle Korrektur könne aber bis zu sechs Monate dauern. Die für Mai geplante Hochzeit wäre damit vom Tisch.
Um in der nervigen Zeit des Wartens auf weitere Unterlagen nicht untätig zu sein, fängt Winnie selbst an, nach der angeblichen Tochter ihres Freundes zu suchen. Über soziale Netzwerke findet sie deren Mutter, Markos angebliche Ehefrau.
Im Gespräch mit ihr wird die Ursache des Fehlers klar: Ihr Ex-Mann stammt ebenfalls aus Hoyerswerda, weshalb ein Mitarbeiter des dortigen Standesamts bei der Eintragung der Eheschließung eine falsche Eintragung gemacht haben musste. Aufgrund dessen handeln sie schnell und korrigieren den Fehler.
Das Standesamt in Nürnberg, wo die Ehe des anderen Paares stattfand und deren Tochter geboren wurde, wird über den ostsächsischen Fauxpas ebenfalls aufgeklärt. "Es war ein langer Prozess, aber letztendlich wurden die Dokumente korrigiert und gelöscht, sodass wir unseren Hochzeitsplänen wieder nachgehen konnten."
Ein Happy End nach Tagen der Ungewissheit.
Titelfoto: NEWS5 / Merzbach