Hilfe für Analphabeten: 300.000 Sachsen können nicht lesen und schreiben
Dresden - Sachsen will Menschen mit Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben noch intensiver helfen. Mit Geld, aber auch mit einer neuen Koordinierungsstelle.

Wie die Zeiten sich ändern: Sprach man früher politisch korrekt von "funktionalen Analphabeten", ist heute von "gering Literalisierten" oder "gering literalisierten Erwachsenen" die Rede, wenn man nirgends anecken möchte.
Der Umstand ist der gleiche: 6,2 Millionen Erwachsene in Deutschland - und nach einer älteren Berechnung rund 300.000 in Sachsen - haben große Probleme mit dem Lesen und Schreiben.
Um ihnen zu helfen, gibt es seit Jahren Alphabetisierungskurse, die EU und Freistaat finanzieren.
In der aktuellen Förderperiode des Europäischen Sozialfonds (ESF) stehen dafür Gesamtmittel in Höhe von 33,4 Mio. Euro zur Verfügung, die sich die EU (19,3 Mio. Euro) und Sachsen teilen.
Weitere Aktionen in Planung

Neu ist hingegen die Koordinierungsstelle ALFAplus, die alle relevanten Akteure vernetzen soll. Neu im Boot ist auch der Sächsische Volkshochschulverband, der die Kurse durchführen soll.
Betroffene können sich per Sprachnachricht über WhatsApp (0179/6919241) anmelden.
Geplant sind zudem Aktionen, Information und Beratung auf großen öffentlichen Veranstaltungen wie dem Tag der Sachsen.
Titelfoto: Bildmontage: dpa/Patrick Pleul,Ove Landgraf