Sächsicher Federweißer wird zur Rarität - das hat es damit auf sich!

Radebeul - Das sind keine guten Nachrichten für Freunde des süßen Spätsommer-Klassikers. Wegen der erwarteten enormen Verluste infolge der Spätfröste im April wird sächsischer Federweißer in diesem Jahr zur Rarität.

Federweißer wird in diesem Jahr zur Rarität in Sachsen.
Federweißer wird in diesem Jahr zur Rarität in Sachsen.  © PR/Schloss Wackerbarth

Die meist Anfang September stattfindende Lese der frühreifen Trauben bleibt weitgehend aus. Den beliebten Jungwein wird es nach Angaben des Weinbauverbandes Sachsen im Elbtal zwischen Dresden-Pillnitz und Diesbar-Seußlitz fast nur mit Trauben oder Tropfen aus anderen Anbauregionen geben. Die meisten Elbtal-Winzer lassen die an den Rebstöcken hängenden Früchte diesmal ausreifen.

Auch im Staatsweingut Schloss Wackerbarth in Radebeul werden anders als sonst Anfang September keine Trauben für Federweißen in den eigenen Weinbergen gelesen.

Beim Federweißerfest am 7./8. September wird es ihn aber dennoch geben, "wie in den Frostjahren 2009 und 2013", sagt Sprecher Martin Junge (39). Dank der Hilfe eines befreundeten Winzer-Kollegen "stellen wir ihn aus ausgewählten Pfälzer Trauben her".

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In der Hoflößnitz hat man sich derweil schon in den vergangenen Jahren aus der Produktion des frühen Rebensafts zurückgezogen.

"Wir machen hoch konzentrierte Bio-Weine aus der Region", verrät Kellermeister Felix Hößelbarth (42). "Auch in dieser Saison versuchen wir daher, alle Trauben, die hängen, zur optimalen Reife zu bringen."

Felix Hößelbarth (42) ist der Kellermeister von der Hoflößnitz.
Felix Hößelbarth (42) ist der Kellermeister von der Hoflößnitz.  © PR/Erik Gross (DML BY)
Wein wird 2024 kaum für den Klassiker gelesen werden.
Wein wird 2024 kaum für den Klassiker gelesen werden.  © Patra Hornig

Federweißer ist der erste Rebensaft des Jahres. Der Traubenmost, der sich im Übergangsprozess zu einem Weißwein befindet, ist beliebt und wird vielerorts sogar eigens gefeiert. Seinen Namen verdankt er winzigen Hefeteilchen, die, aufgewirbelt durch die Kohlensäure, wie kleine Federn in dem halbfertigen Weißwein tanzen.

Titelfoto: PR/Schloss Wackerbarth

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