Dresden/Usti - Die tschechische Krone ist so stark wie seit 2008 nicht mehr. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint: Sachsen profitiert von der harten Währung des Nachbarlandes. Und das fängt beim Tanken an.

Benzin für 1,485 Euro pro Liter, Diesel für 1,502 Euro gab es am Dienstag an den Ono-Tankstellen im Grenzgebiet zu Sachsen. Zum Vergleich: Hierzulande liegen die Preise derzeit mindestens 0,30 Euro pro Liter Benzin oder Diesel höher.

Mit der in den letzten Wochen erstarkten Krone (derzeit etwa 1 Euro=24 Kronen) sanken die Sprit-Einkaufspreise, wie Ono-Chef Jiri Ondra erklärt. Das wurde an die Kunden weitergegeben. Den Tank-Kunden aus Sachsen gibt Ondra einen Tipp: "Jetzt sind die Preise günstig. Ich rechne mit einem Preisanstieg in den nächsten zwei Wochen."

Von der starken Krone profitiert auch der Einzelhandel in Sachsen. Die Tschechen haben durch den guten Kurs mehr Geld in der Tasche. Vermehrt kommen wieder Reisebusse mit Shoppingfans aus dem Nachbarland.

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"Wir merken das. In manchen Geschäften bilden an manchen Tagen Tschechen 25 Prozent der Kundschaft", so Jürgen Wolf (61), Center-Manager der Dresdner Centrum Galerie. "Wir freuen uns darüber."

Beliebt bei Tschechen sind Kleidung, Drogerie-Artikel und Elektronik. Das bestätigt die Unternehmerin Marketa Rohrwasserova (56), die regelmäßig von Prag nach Dresden zum Shoppen fährt. "Mit der starken Krone lohnt es sich noch mehr."

Im Supermarkt "mein real" in Heidenau - bei Tschechen ohnehin beliebt - hat man die angestiegene Nachfrage ebenso registriert und darauf reagiert: Seit Jahresbeginn bewirbt der Markt "in ausgewählten tschechischen Zeitungen wöchentlich einige Artikel" aus dem Sortiment, so ein Sprecher.

Nach wie vor besonders beliebt bei den tschechischen Kunden sind bei "mein real" in Heidenau Getränke, Waschmittel und Süßwaren.