Großeinsatz in Bad Schandau: 500 Polizisten kontrollieren Fußball-Sonderzug
Dresden - Ein Großaufgebot der Bundespolizei rückte am heutigen Donnerstagmorgen zum Bahnhof von Bad Schandau aus. Unangekündigt kontrollierten 500 Beamte dort einen Sonderzug und durchsuchten deren Fahrgäste - ungarische Fußball-Fans des Klubs Ferencvaros Budapest - nach Pyrotechnik sowie Waffen.
Gegen 8 Uhr hielt der Fan-Zug, der von Budapest nach Leverkusen zum Europa-League-Spiel unterwegs war, mit zweistündiger Verspätung für einen Lok-Wechsel in der kleinen Kurstadt.
"Wir hatten von unseren Verbindungs-Beamten im Ausland den Hinweis erhalten, dass am heutigen Morgen dieser Fußball-Sonderzug über Bad Schandau fahren wird", erklärte ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Pirna auf TAG24-Nachfrage zum Kontroll-Anlass.
Man habe deshalb zahlreiche Beamte der Bundesbereitschaftspolizei - auch aus anderen Bundesländern - in die sächsische Stadt hinzugezogen, um dort rund 600 Reisende hinsichtlich mitgeführter Waffen, Pyrotechnik und Betäubungsmitteln zu durchsuchen.
Da auch gewaltbereite Fußball-Fans erwartet und bereits zur Abfahrt des Zuges Bengalos gezündet wurden, seien die Hundertschaften der Bundespolizei mit entsprechender Körperschutzausstattung, also mit Helmen und Schlagstöcken angerückt.
Zug rollte gegen 9 Uhr weiter nach Leverkusen
"Die Kontrolle verlief ohne Zwischenfälle. Es wurden jedoch Verstöße gegen das Waffen-, Betäubungsmittel- und Sprengstoffgesetz festgestellt", so der Sprecher.
Nach rund einer Stunde durfte der Zug ohne eine weitere Verspätung seine Fahrt in Richtung Leverkusen fortsetzen.
Für Bad Schandau war es der erste Großeinsatz dieser Art. Der Regional- und S-Bahnverkehr der Deutschen Bahn konnte trotz der Maßnahme über andere Gleise im Bahnhof durchgeführt werden.
Titelfoto: Montage: Marko Förster (2)