Große Umweltverbände machen sich stark: Kiesabbau am Moorgebiet soll gestoppt werden

Ottendorf-Okrilla - Die Bürgerinitiative "Kontra Kiesabbau Würschnitz" will mit juristischen Mitteln gegen die beantragte Erweiterung des Kieswerkes Ottendorf-Okrilla (KBO) sowie die Nutzung bereits genehmigter Flächen vorgehen. Sie kann dabei auf starke Verbündete setzen: die Umweltschutzverbände NABU (Naturschutzbund) und BUND (Bund für Umwelt- und Naturschutz).

Das Kieswerk Ottendorf-Okrilla gehört zu den größten Deutschlands.
Das Kieswerk Ottendorf-Okrilla gehört zu den größten Deutschlands.  © Steffen Füssel

Die KBO-Geschäftsführung betont in der Öffentlichkeit stets die Umweltverträglichkeit ihrer Vorhaben.

Heiko Richter (50) erklärt für die Bürgerinitiative (BI): "Der Kiesabbau gefährdet bedrohte Ökosysteme, Tier- und Pflanzenarten. Er gräbt ihnen buchstäblich das Wasser ab. Durch die Verfüllung der Gruben mit Bauschutt werden zudem Nährstoffe in die Böden eingetragen. Beides zusammen gefährdet extrem vor allem die Großdittmannsdorfer Moore, die sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Flächen befinden."

Die beiden Umweltschutzverbände erarbeiteten dazu Gutachten und protestieren gegen die Pläne des Kieswerkes.

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Dabei fokussieren sich die Organisationen: Der NABU bäumt sich auf gegen die Genehmigung des Abbaugebietes Würschnitz-West (insgesamt 135 ha) sowie die Entstehung neuer Halden.

Umweltschützer besorgt: Kiesabbau gefährdet Großdittmannsdorfer Moore

Die Großdittmannsdorfer Moore sind ein wichtiger CO2-Speicher und Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere.
Die Großdittmannsdorfer Moore sind ein wichtiger CO2-Speicher und Lebensraum für seltene Pflanzen und Tiere.  © NABU Sachsen/Maria Vlaic

"Diese Vorhaben gefährden die Großdittmannsdorfer Moore. Dort sind seltene Torfmoose, Libellen- und Wasserkäferarten sowie ein deutschlandweit bedeutendes Vorkommen der Kreuzotter beheimatet", sagt Holger Oertel (47). Er ist NABU-Vorstand und Leiter der NABU-Fachgruppe Ornithologie Großdittmanndorf.

Gemeinsam mit dem BUND möchte die BI vor Gericht das Genehmigungsverfahren für das 129 Hektar große, aktive Abbaugebiet Würschnitz ("Heibo") rückwirkend zu Fall bringen.

Heiko Richter: "Wir haben gute Anwälte, Argumente und Gutachten." Was fehlt, ist Geld.

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Elisabeth Lesche von der BI: "Wir sammeln jetzt zusammen mit den Verbänden Spenden, damit wir vor Gericht ziehen können."

Titelfoto: Steffen Füssel

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