Große Bildungs-Diskussion: So soll Sachsen endlich Schule machen
Dresden - Soll der Unterricht in Sachsen künftig später beginnen? Sind Kopfnoten überflüssig? Fragen wie diese diskutierten Schüler, Lehrer, Eltern und Bürger aus dem außerschulischen Bereich im Rahmen von "Bildungsland 2030".
Die Ergebnisse: Ein klares Ja gab es etwa für die Mitbestimmung der Schüler bei der Gestaltung des Unterrichts oder für selbstorganisiertes Lernen.
Durchgefallen sind bei den 200 Teilnehmern, die in fünf regionalen Bildungsforen über insgesamt 218 Handlungsempfehlungen berieten, beispielsweise der individuelle Schulurlaub statt Schulferien oder eigenständige Digitalbudgets für Schulen.
Kontrovers seien die Themen "späterer Unterrichtsbeginn", "Kopfnoten" oder die Nutzung eigener Laptops im Unterricht diskutiert worden, sagte Projektleiter Matthias Böhme (48) bei der Vorstellung der Ergebnisse am Donnerstag in Dresden.
Aber auch sie sollen in die Realisierung einfließen, betonte Kultusminister Christian Piwarz (48, CDU). Über die Themen mit hoher Zustimmung sagte er: "Wir wollen möglichst viel davon umsetzen."
Spätestens im Mai will das Ministerium öffentlich vorstellen, was kurz-, mittel- und langfristig umgesetzt werden soll. "So spannend wie das Warten auf den Weihnachtsmann", kommentierte die Linke die Ergebnisse. Vieles davon fordere man seit Jahren, so Luise-Neuhaus-Wartenberg (43).
Titelfoto: picture alliance/dpa/Marijan Murat