Große Aufregung am FKK-Strand: Fieser Raubfisch macht Jagd auf die Nacktbader
Weißwasser - Jahrelang galt der auch bei den Sachsen beliebte Felixsee nahe der brandenburgischen Landesgrenze als ruhiges Gewässer. Das hat sich jetzt geändert.
Seit einigen Wochen treibt dort offenbar ein Raubfisch sein Unwesen, soll bereits mehrmals Badegäste gebissen haben - ausgerechnet im FKK-Bereich...
Schon die Vorstellung eines Angriffs aus der dunklen Tiefe ruft bei vielen blankes Entsetzen hervor. Doch wie muss es sich anfühlen, wenn man dann noch nackt ist? Tatsächlich berichten Nudisten vom Felixsee jetzt von zwei Attacken auf nacktbadende Senioren im Wasser.
"Ein Mann wurde in den Allerwertesten gebissen. Er hatte kleine Spuren am Po", sagt Eberhard Brünsch (66), der auch Vorstand des Kreisanglerverbandes Spremberg ist.
Ein paar Tage später griff der unbekannte Räuber erneut an. "Mensch, mich hat was gebissen", rief ein Mann, der aus dem Wasser stieg. Er hatte eine kleine Wunde am Fuß-Spann. "Der Riss war gut einen Zentimeter groß und blutete", erinnert sich Brünsch.
Was für ein Jäger lebt da in dem bis zu 15 Meter tiefen See, einem früheren Braunkohletagebau? Brünsch will ihm vor einigen Tagen selbst begegnet sein.
Nacktbader wollen sich weiter ins Wasser wagen
"Ich schwamm, plötzlich kam das Vieh von unten auf mich zu. Ich schlug mit der Hand ins Wasser, vertrieb es. Ich habe so einen Fisch noch nie gesehen", sagt der erfahrene Angler. "Er war ums Maul weiß, 20 bis 25 Zentimeter groß."
Trotz der Angriffe wollen sich die Nacktbader weiter ins Wasser wagen. Es herrsche etwas Aufregung, aber keine Panik am FKK-Strand. Doch weitere Vorfälle machen bereits die Runde.
So soll eine Frau kürzlich mitten auf dem See panisch geschrien haben. Nachdem sie das Ufer erreicht hatte, wurde sie nicht mehr wieder gesehen.
Am Freitag suchte Hobbytaucher Daniel Hildebrand (48) nach dem Jäger. "Ich habe nur Sonnenbarsche und Zwergwelse im Wasser gesehen", sagt er. "Ich glaube nicht, dass es eine heimische Fischart war." Möglicherweise ein ausgesetzter Räuber.
Angriffe von Fischen auf Badegäste sind selten, kommen aber vor. So biss etwa im Dresdner Stauseebad Cossebaude im Juli 2015 ein Wels (1,50 Meter groß) eine Schwimmerin und verletzte sie am Oberschenkel, nachdem sie wohl über das Laichnest geschwommen war.
Titelfoto: imago images/imagebroker/Rainer Weisflog