Großbrand in Sächsischer Schweiz: Polizei hegt schlimmen Verdacht
Rathen - Großbrand an der Bastei: Am heutigen Montagmorgen entdeckten Zeugen gegen 0.30 Uhr ein Feuer an einem Steilhang unterhalb des beliebten Tourismusziels. Sämtliche Feuerwehren der Region wurden zum Großeinsatz gerufen. Zwei Kameraden erlitten während des folgenden, stundenlangen Einsatzes Verletzungen.
115 Einsatzkräfte von 13 Ortsfeuerwehren und die Höhenretter der Freiwilligen Feuerwehr aus Heidenau eilten in den Nationalpark.
Das Problem: Die brennenden 2500 Quadratmeter liegen nicht nur in unzugänglichem Waldgebiet, sondern in einem "extrem steilen Geländebereich mit einem Höhenunterschied von etwa 190 Meter", so Landratsamtssprecher Thomas Kunz (43).
Die Löscharbeiten konnten deshalb größtenteils nur mit Seilsicherung durchgeführt werden. Die Wasserversorgung erfolgte aus der Elbe von unten und von oben mit Tankern von der Bastei aus.
Am Vormittag war das Feuer zwar unter Kontrolle gebracht. Doch die Löschung von Glutnestern dauert an. Die Basteibrücke und die Felsenburg Neurathen sind deshalb bis auf Weiteres gesperrt.
"Ich danke den Kameraden für ihren entschlossenen und konsequenten Einsatz", sagte Landrat Michael Geisler (62, CDU), der am Morgen vor Ort war. Er will sich für einen sachsenweiten Waldbrand-Vorsorgeplan einsetzen.
"Nur so kann dafür gesorgt werden, dass die teilweise sechsstelligen Kosten eines Waldbrand-Einsatzes die Brandbekämpfungs-Fähigkeit einer Kommune nicht einschränkt."
Sicher ist, dass das Feuer nicht durch Selbstentzündung entstand: "Es besteht Verdacht auf Brandstiftung", so Polizeisprecher Marko Laske (48). Ob vorsätzlich oder fahrlässig, ist noch offen. "Brandbeschleuniger wurden nicht gefunden."
Es wird spekuliert, ob ein von oben weggeworfener Glimmstängel die Ursache sein könnte.
Titelfoto: Daniel Förster