Großbrand in der Gohrischheide kann teuer werden: Bürgermeister fürchtet Ruin

Zeithain - Wer bezahlt den Löscheinsatz für den Millionenbrand in der Gohrischheide? Nach aktueller Gesetzeslage ist der 5500-Einwohner-Ort Zeithain dafür zuständig. Bürgermeister Mirko Pollmer (45) hat bereits angekündigt, dass die Gemeinde faktisch pleite ist, wenn sie alleine auf den Kosten sitzen bliebe.

Der Großbrand hinterließ Tod und Verwüstung. Eine Ermittlungsgruppe soll die Brandstifter finden.
Der Großbrand hinterließ Tod und Verwüstung. Eine Ermittlungsgruppe soll die Brandstifter finden.  © Feuerwehr Zeithain

Wie viel die Löscharbeiten kosteten, steht noch nicht fest. In den nächsten Wochen werden die Rechnungen der Feuerwehren, vom THW und möglicherweise auch von der Bundeswehr nach und nach im Rathaus eintrudeln.

Der über eine Woche währende Brand richtete einen Schaden von über 13 Millionen Euro an.

Schon anfangs drängte der Bürgermeister darauf, dass der Landkreis den Katastrophenfall ausruft. Dann hätte nicht nur der Freistaat die Kosten getragen, sondern eine höhere Stelle als die Feuerwehr Zeithain die Koordinierung des Löscheinsatzes übernommen.

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Da das Leben oder die Gesundheit zahlreicher Menschen nicht in Gefahr waren, verzichtete der Kreis Meißen darauf.

Der Brand erstreckte sich über 800 Hektar. Die Feuerwehr Zeithain stieß schnell an ihre Grenzen.
Der Brand erstreckte sich über 800 Hektar. Die Feuerwehr Zeithain stieß schnell an ihre Grenzen.  © Feuerwehr Zeithain
Bürgermeister Mirko Pollmer (45, l.) bedankt sich bei den Einsatzkräften. Doch bald flattern die Rechnungen in sein Rathaus.
Bürgermeister Mirko Pollmer (45, l.) bedankt sich bei den Einsatzkräften. Doch bald flattern die Rechnungen in sein Rathaus.  © Sebastian Schultz
Das Siedlungsgebiet war durch das Feuer nicht gefährdet, so gab es keinen Katastrophenalarm.
Das Siedlungsgebiet war durch das Feuer nicht gefährdet, so gab es keinen Katastrophenalarm.  © IMAGO/Shotshop

Ein neues Gesetz soll Abhilfe schaffen

Das letzte Glutnest ist gelöscht. Laut ersten Schätzungen entstand ein Schaden von mehr als 13 Millionen Euro.
Das letzte Glutnest ist gelöscht. Laut ersten Schätzungen entstand ein Schaden von mehr als 13 Millionen Euro.  © Andre März/dpa

Das Innenministerium, auch zuständig für Gemeindefinanzierung und Feuerwehr, nimmt den Großbrand in der Gohrischheide jedoch zum Anlass, über eine neue gesetzliche Regelung nachzudenken.

So sollte es möglich sein, dass bei Großschadensereignissen das Land auch ohne Katastrophenalarm technische und personelle Hilfe leistet.

Im neuen "Blaulichtgesetz" sei außerdem ein neuer Paragraf vorgesehen, dass der Freistaat der Gemeinde bei einer Großschadenslage finanziell beispringt. Es muss aber erst verabschiedet werden.

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Bis dahin muss sich Zeithains Bürgermeister Pollmer damit zufriedengeben, dass ihn das Innenministerium bei einem Antrag zur Bedarfszuweisung über das Finanzausgleichsgesetz berät.

Titelfoto: Feuerwehr Zeithain, André März/dpa

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