Großbrand in der Gohrischheide kann teuer werden: Bürgermeister fürchtet Ruin
Zeithain - Wer bezahlt den Löscheinsatz für den Millionenbrand in der Gohrischheide? Nach aktueller Gesetzeslage ist der 5500-Einwohner-Ort Zeithain dafür zuständig. Bürgermeister Mirko Pollmer (45) hat bereits angekündigt, dass die Gemeinde faktisch pleite ist, wenn sie alleine auf den Kosten sitzen bliebe.
Wie viel die Löscharbeiten kosteten, steht noch nicht fest. In den nächsten Wochen werden die Rechnungen der Feuerwehren, vom THW und möglicherweise auch von der Bundeswehr nach und nach im Rathaus eintrudeln.
Der über eine Woche währende Brand richtete einen Schaden von über 13 Millionen Euro an.
Schon anfangs drängte der Bürgermeister darauf, dass der Landkreis den Katastrophenfall ausruft. Dann hätte nicht nur der Freistaat die Kosten getragen, sondern eine höhere Stelle als die Feuerwehr Zeithain die Koordinierung des Löscheinsatzes übernommen.
Da das Leben oder die Gesundheit zahlreicher Menschen nicht in Gefahr waren, verzichtete der Kreis Meißen darauf.
Ein neues Gesetz soll Abhilfe schaffen
Das Innenministerium, auch zuständig für Gemeindefinanzierung und Feuerwehr, nimmt den Großbrand in der Gohrischheide jedoch zum Anlass, über eine neue gesetzliche Regelung nachzudenken.
So sollte es möglich sein, dass bei Großschadensereignissen das Land auch ohne Katastrophenalarm technische und personelle Hilfe leistet.
Im neuen "Blaulichtgesetz" sei außerdem ein neuer Paragraf vorgesehen, dass der Freistaat der Gemeinde bei einer Großschadenslage finanziell beispringt. Es muss aber erst verabschiedet werden.
Bis dahin muss sich Zeithains Bürgermeister Pollmer damit zufriedengeben, dass ihn das Innenministerium bei einem Antrag zur Bedarfszuweisung über das Finanzausgleichsgesetz berät.
Titelfoto: Feuerwehr Zeithain, André März/dpa