Gratis-Tattoos in Meissens Manufaktur: Das steckt dahinter
Meissen - "Tage der offenen Tür" sind keine neue Erfindung. Regelmäßig lädt auch die Porzellanmanufaktur Meissen zum Blick hinter die Kulissen in ihre Ateliers und Produktionsräume ein. Doch am heutigen Freitag und am Samstag gehen die Besuchertage sprichwörtlich unter die Haut.
Gäste können sich vor Ort die berühmten "Blauen Schwerter" tätowieren lassen! Der brasilianische Tätowierer Adial Alves de Oliveira Neto aus dem Dresdner Tattoo-Studio "Stichcode" verewigt das weltbekannte Porzellan-Zeichen auf der Haut der Besucher - gratis.
Mit gutem Beispiel gehen Freitag (13.30 Uhr) Manufakturchef Tillmann Blaschke (61) und Radio Dresden-Moderator André Hardt (57) voran. "Ich löse damit einen Wetteinsatz von meiner Radio-Quizshow ,Kaffeefrage' im März ein", verrät André.
Seine Lebensgefährtin Mirjam Köfer (50), Tochter von DDR-Schauspiel-Legende Herbert Köfer (†2021), weiß noch mehr: "Eigentlich hasst André Tattoos. Für ihn ist es das erste Mal. Aber vielleicht kommt er auf den Geschmack. Mir würden die Schwerter auf seinem Schulterblatt gefallen."
Aber das "Wohin" wird noch diskutiert - auch bei Tillmann Blaschke: "Die tätowierten Schwerter sind für mich ein Bekenntnis an die Großartigkeit der Manufaktur. Ich freue mich darauf. Die Stelle bleibt vorerst ein Geheimnis.“
Zum "Tag der offenen Tür" lädt die Porzellanmanufaktur Freitag (13-18 Uhr) und Samstag (9-17 Uhr) ein.
Das bedeuten die Blauen Schwerter
Die Gründung der Porzellanmanufaktur auf der Albrechtsburg wird 1710 von August dem Starken patentiert. Das Porzellan ist in den Anfangsjahren mit dem Augustus-Rex-Monogramm gekennzeichnet.
Erst ab 1722 werden die Kurschwerter aus dem sächsischen Wappen als Marke eingeführt - auf Vorschlag des Manufaktur-Inspektors Johann Melchior Steinbrück.
Die gekreuzten "Blauen Schwerter" setzten sich als Marke durch, durch ihre leicht variierenden Varianten ist die zeitliche Einordnung des Porzellans möglich. Die Kurschwerter symbolisieren die Verleihung der Kurfürstenwürde - anno 1423 wurde sie dem Meißener Markgraf Friedrich "der Streitbare" zugesprochen.
Der Meißner Burgberg gilt deshalb als Wiege Sachsens.
Programm: erlebniswelt-meissen.de (Eintritt: 9/7 Euro).
Titelfoto: Bildmontage: 123rf/venerala, PR/Meissen