Graffiti-Delikte: Leipzig, Dresden und Chemnitz unter Top 10 in Deutschland

Von Daniel Josling

Leipzig/Potsdam - 2024 gehören Leipzig, Dresden und Chemnitz erneut zu den zehn Städten in Deutschland, die am stärksten von Schmierereien an Anlagen und Fahrzeugen der Deutschen Bahn betroffen sind.

Ein Graffiti-Entferner arbeitet am Leipziger Hauptbahnhof an einem besprühten S-Bahnwagen.
Ein Graffiti-Entferner arbeitet am Leipziger Hauptbahnhof an einem besprühten S-Bahnwagen.  © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Die meisten Vorfälle im Freistaat wurden in Leipzig registriert, wie die Bundespolizei in Potsdam der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Mit insgesamt 202 erfassten Delikten belegt die Messestadt bundesweit den fünften Platz.

Mehr Graffiti-Schäden wurden nur in Berlin, München, Frankfurt am Main und Hamburg gemeldet. Bundesweit stieg die Zahl solcher Delikte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 15.845 auf 16.601.

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Dresden liegt mit 179 registrierten Delikten auf dem sechsten Platz. Die Kulturhauptstadt Chemnitz folgt mit 132 Vorfällen auf Rang zehn.

Während die Zahl der Graffiti-Schäden in Dresden im Vergleich zu 2022 um 29 Prozent und in Chemnitz um 21 Prozent zurückging, verzeichnete Leipzig einen deutlichen Anstieg. Im Jahr 2022 wurden dort noch 161 Delikte registriert.

Rechnung für Sprayer kann Jahrzehnte später kommen

Die Säuberungsarbeiten nehmen mehrere Stunden in Anspruch.
Die Säuberungsarbeiten nehmen mehrere Stunden in Anspruch.  © Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

Die Deutsche Bahn (DB) sei regelmäßig Ziel von Graffiti und Vandalismus, sagte eine Bahnsprecherin. "Der finanzielle Schaden durch Graffiti liegt konstant bei rund zwölf Millionen Euro."

Die Sicherheitskräfte der DB stellten jährlich mehr als 3200 Täter und Täterinnen auf frischer Tat, ein Viertel davon seien Sprayer.

"Was den wenigsten klar ist: Auch wenn sie strafrechtlich unter das Jugendstrafrecht fallen und oft sogar ohne Strafe davonkommen, kann die DB den materiellen Schaden als zivilrechtliche Forderung über 30 Jahre im Nachhinein geltend machen", erläuterte die Sprecherin.

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So könnten noch Jahre später Beträge von Tausenden Euro eingefordert werden. In Extremfällen drohten im Falle einer Verurteilung bis zu zwei Jahre Gefängnis.

Das Entfernen der Graffiti ist sehr aufwendig. Speziell geschulte Mitarbeiter müssten die einzelnen Farbschichten mit stark reizenden Chemikalien "in zeitintensiver und mühsamer Handarbeit Schicht um Schicht abtragen", erläuterte die Bahnsprecherin.

Für die Reinigung eines Nahverkehrs-Triebwagens benötigten zwei bis drei Fachkräfte einen ganzen Arbeitstag. Die Neulackierung eines Triebwagens koste bis zu 30.000 Euro und dauere rund sieben Tage. "In dieser Zeit fällt der Zug aus."

Titelfoto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa

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