Polizei Görlitz freut sich über Gesichtsscanner - stößt aber auf Kritik

Görlitz - Das Überwachungssystem "PerIS" ist der Stolz der Görlitzer Polizei: Seit 2019 zeichnen zehn Kamerasäulen und zwei mobile Einheiten jeden in der Neißestadt auf, der sie passiert. Ende 2023 kamen noch mal sieben Säulen in Zittau dazu, einigen Dieben und Einbrechern wurde das schon zum Verhängnis.

Auch mobil wird das Überwachungssystem angewendet.
Auch mobil wird das Überwachungssystem angewendet.  © Jens Kaczmarek/Lausitznews

Sachsens Datenschutzbeauftragte Juliane Hundert (47) kann allerdings nicht in den Polizeijubel einstimmen.

"Werden beim Passieren von Videokameras von unbeteiligten und nicht verfahrensrelevanten Personen biometrische Muster ihrer Gesichter erstellt, erreicht die Maßnahme eine Eingriffstiefe, die nicht ansatzweise von den aktuell geltenden Ermittlungsbefugnissen in der Strafprozessordnung gedeckt ist", kritisiert die Juristin und sieht auch verfassungsrechtliche Bedenken.

Die Technik kann auch Gesichter erkennen, sie auf richterlichen Beschluss mit der Datenbank abgleichen.
Die Technik kann auch Gesichter erkennen, sie auf richterlichen Beschluss mit der Datenbank abgleichen.  © picture alliance/dpa
Sachsens Datenschutzbeauftragte Juliane Hundert (47) kritisiert die Technik.
Sachsens Datenschutzbeauftragte Juliane Hundert (47) kritisiert die Technik.  © Steffen Füssel

Auch auf der Konferenz der unabhängigen Datenschutzaufsichtsbehörden des Bundes und der Länder (DSK) wurde das Thema kritisch betrachtet.

Titelfoto: Bildmontage: Jens Kaczmarek/LausitzNews, Steffen Füssel

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