Mehr Kriminalität in Ostsachsen: Polizei nennt den Hauptgrund

Görlitz - Neue Statistik veröffentlicht! Für das Jahr 2024 musste die Görlitzer Polizei einen Anstieg der Gesamtkriminalität in ihrem Zuständigkeitsbereich feststellen.

Kai Siebenäuger (45), Sprecher der Polizeidirektion Görlitz, führt den Anstieg der Gesamtkriminalität auf einen Hauptgrund zurück. (Archivbild)
Kai Siebenäuger (45), Sprecher der Polizeidirektion Görlitz, führt den Anstieg der Gesamtkriminalität auf einen Hauptgrund zurück. (Archivbild)  © Holm Helis

Wie eine Auswertung zeigt, erhöhte sich die Zahl der registrierten Straftaten um 2613 auf 48.736. Das entspricht einem Plus von 5,7 Prozent.

"Diese Zunahme resultiert hauptsächlich aus der Migrationslage. Unter den 2613 Fällen waren 2222 ausländerrechtliche Verstöße. Der Anstieg dieser Delikte betrug 14,7 Prozent von 15.093 auf 17.315 Fälle", erklärte Polizeisprecher Kai Siebenäuger (45).

Zumeist hätte es sich bei den Delikten um Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz gehandelt.

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"Der überwiegende Anteil dieser Straftaten fiel in die Zuständigkeit und Bearbeitung der Bundespolizei", führte Siebenäuger weiter aus.

Ganz vorne dabei waren Syrer (7500), Ukrainer (1715), Afghanen (1099) und Türken (1085).

Insgesamt lagen die Straftaten gegen strafrechtliche Nebengesetze (also neben ausländerrechtlichen Delikten unter anderem auch Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder das Waffengesetz) bei 40,3 Prozent. Dahinter folgten Diebstahldelikte (19,9 Prozent), sonstige Straftaten wie Brandstiftung oder Sachbeschädigung (17,7 Prozent) und Rohheitsdelikte wie Körperverletzung (11,7 Prozent).

Deutlich mehr Gewaltkriminalität verzeichnet

Kriminalisten der Görlitzer Direktion konnten 2024 mehr Straftaten aufklären als im Jahr davor. (Archivbild)
Kriminalisten der Görlitzer Direktion konnten 2024 mehr Straftaten aufklären als im Jahr davor. (Archivbild)  © Norbert Neumann

Auffallend ist in der Statistik der deutliche Anstieg bei der Gewaltkriminalität (+14,6 Prozent), dagegen sanken die Fallzahlen bei Vermögensdelikten (-4,3 Prozent).

Ein Erfolg kann im Bereich der Ermittlung von Tätern vermeldet werden. So stieg der Anteil der aufgeklärten Straftaten um 1,3 Prozent auf 71,8 Prozent (Landesdurchschnitt 60,5 Prozent).

Kriminalisten ermittelten insgesamt 13.281 Tatverdächtige (+5,9 Prozent) - darunter befanden sich 1996 Kinder und Jugendliche (+14,3 Prozent) sowie 3085 nicht-deutsche Staatsangehörige (Anteil 23,2 Prozent).

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Sie stammten vornehmlich aus Polen (1076), Tschechien (335), der Ukraine (263), Syrien (245) und Afghanistan (150).

Titelfoto: Holm Helis

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