Linke sehen mögliche Panzerproduktion in Görlitz kritisch

Görlitz - Der traditionsreiche Görlitzer Waggonbau steht vor einer Zeitwende. Zuletzt verdichteten sich Hinweise, dass in dem Werk künftig Rüstungsgüter produziert werden sollen. Bald gibt es Klarheit.

Susanne Schaper (47, Die Linke) bedauert das nahende Ende des Görlitzer Waggonbaus.
Susanne Schaper (47, Die Linke) bedauert das nahende Ende des Görlitzer Waggonbaus.  © Sebastian Kahnert/dpa

Die Linken sehen eine mögliche Rüstungsproduktion im bisherigen Görlitzer Werk des Schienenfahrzeughersteller Alstom kritisch.

"Die Zukunft liegt nicht im Militär. Wir wollen sichere und gute Industriearbeitsplätze – der Schienenfahrzeugbau ist eine dieser wichtigen Branchen", erklärte Partei- und Fraktionschefin Susanne Schaper (47).

Über die geplante Übernahme von Alstom durch den deutsch-französischen Rüstungskonzert KNDS hatten in den vergangenen Wochen Medien wiederholt berichtet.

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Demnach will KNDS in Görlitz Teile seines Radpanzers herstellen. Eine offizielle Bestätigung gibt es bislang nicht.

In der kommenden Woche soll im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz (66, SPD) über die Zukunft des Alstom-Werkes informiert werden.

Im September 2022 protestierten Alstom-Beschäftigte mit einer Menschenkette gegen die geplanten Stellenstreichungen. (Archivbild)
Im September 2022 protestierten Alstom-Beschäftigte mit einer Menschenkette gegen die geplanten Stellenstreichungen. (Archivbild)  © Robert Michael/dpa

Linke sehen keinen Grund zum Feiern

"Obwohl Industriearbeitsplätze erhalten bleiben, ist diese Entscheidung kein Grund zur Freude. Der Görlitzer Waggonbau hat eine lange Tradition, die nun enden soll", erklärte Schaper.

"Rüstungskonzerne sind auf Wachstumskurs, sie sind die einzigen Profiteure von Kriegen. Niemand sollte es feiern, wenn eine neue Rüstungsfabrik entsteht", so die Linken-Chefin.

Titelfoto: Robert Michael/dpa, Sebastian Kahnert/dpa

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