Gipfeltreffen nah am Wasser: Wiederauferstehung eines Kanal-Projekts und 'ne neue Badewanne für die Lausitz
Zwenkau - Der Harthkanal ist tot, es lebe das "Harthkanälchen"! Nachdem Bergbausanierer LMBV das Projekt einer schiffbaren Verbindung zwischen Zwenkauer und Cospudener See im März 2023 wegen explodierender Kosten schon in der ersten Bauphase beerdigte, wollen es die Kommunen nun alleine angehen. Das erste Geld dafür gibt’s vom Freistaat. Auch im Lausitzer Seenland tut sich was.
Es war die wohl gehaltvollste Nachricht am Mittwoch beim großen Wassergipfel der Staatsregierung in Zwenkau: Der beerdigte Harthkanal soll als "Projekt Bootspassage" eine Wiederauferstehung feiern.
Ohne die LMBV planen die Stadt Leipzig und der Landkreis eine abgespeckte Variante der touristischen Seenverbindung.
Der Freistaat steuert zunächst 187.500 Euro bei. Damit solle eine Machbarkeitsstudie finanziert werden, erklärte Leipzigs Landrat Henry Graichen (47, CDU). Die soll ermitteln, was zu welchen Kosten möglich ist. Zumindest Wasserwanderern mit Paddelbooten, Kanus und SUPs soll es irgendwann möglich sein, zwischen den Seen zu wechseln.
"Wenn die Machbarkeitsstudie vorliegt, werden wir uns Partner für die Realisierung suchen", so Graichen.
Wird der "Cossi" noch in diesem Jahr schiffbar?
Zu den anderen Problemen im Leipziger Neuseenland gab‘s beim Wassergipfel mit Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) und Tourismusministerin Barbara Klepsch (58, CDU) keine neuen Lösungsansätze.
Die wegen Planungsfehlern und Baupfusch seit März 2021 gekappte Kanuparkschleuse zwischen Störmthaler und Markkleeberger See wird wohl noch jahrelang gesperrt bleiben. Eine im vergangenen November angekündigte Machbarkeitsstudie für Sanierung und Weiterbetrieb wurde bis heute nicht in Auftrag gegeben.
Auch die seit zwei Jahrzehnten ausstehende Schiffbarkeitserklärung für den Cospudener See lässt weiter auf sich warten. Ob es vielleicht in diesem Jahr klappen könnte, wussten weder Kretschmer, Klepsch noch andere Vertreter der Staatsregierung zu beantworten.
Positive Neuigkeiten gab es immerhin für die Lausitzer Seenlandschaft. Kommunalvertreter aus Hoyerswerda und Spreetal unterzeichneten am Mittwoch mit den Chefs der LMBV und des Zweckverbandes Lausitzer Seenland eine Absichtserklärung zur Entwicklung des Scheibe-Sees.
Nach Verbesserung der Wasserqualität soll die geflutete Kohlegrube zum nächsten wassertouristischen Zentrum der Lausitz ausgebaut werden.
Titelfoto: Bildmontage: Jan Woitas/dpa, Ralf Seegers