Geschafft! Bergsteigen in Sachsen ist jetzt deutsches Kulturerbe
Dresden/Berlin - Das "Bergsteigen in Sachsen" hat es auf die Liste des immateriellen Kulturerbes in Deutschland geschafft. Das beschloss am Mittwoch die Kulturministerkonferenz in Berlin. Am Donnerstag wird in der Sächsischen Schweiz gefeiert.
Bergsteigen in Sachsen sei viel mehr als Bergsport, sagte Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch (58, CDU) in einer ersten Reaktion: "Genauso wichtig sind hier Gemeinschaftsgefühl und Verantwortungsbewusstsein."
Die Kletterkultur folgt seit 1910 ganz eigenen Regeln. So dürfen Seile, Schlingen oder Karabiner ausschließlich zur Sicherung verwendet und die Felsoberfläche nicht verändert werden.
Klepsch feiert das denkwürdige Ereignis am Donnerstag gemeinsam mit ihrem Kollegen und Sportminister Armin Schuster (62, CDU), Vertretern des Sächsischen Bergsteigerbunds (SBB) und den "Bergfinken".
Der Bergsteigerchor wird am Vormittag an der Brandbaude in Hohnstein Kostproben seines Repertoires zum Besten geben.
Rund 18.000 Mitglieder im Sächsischen Bergsteigerbund SBB
Anne Lochschmidt, die Leiterin der Arbeitsgruppe für die Bewerbung, verspricht sich von dem Titel vor allem mehr Aufmerksamkeit für die Ausübung des traditionellen Sports, der in Klubs, Familien und in Freundeskreisen gelebt wird.
Allein im SBB sind über 18.000 Mitglieder gelistet.
Im Elbsandsteingebirge aktiv sind weitaus mehr Kletterer, die die traditionelle Form des "freien Kletterns" betreiben und die circa 1134 Gipfel und Massive auf den 20.000 verschiedenen Kletterwegen entweder zum ersten Mal oder immer wieder neue erklimmen.
Titelfoto: Helmut Schulze