Geplanter Lithium-Abbau: Altenberg geht auf die Barrikaden
Altenberg - Die Pläne zur Gewinnung von Lithium in Zinnwald und Verarbeitung sowie Deponie auf den zehn Kilometer entfernten Bärensteiner Bergwiesen treffen auf massive Gegenwehr. Das Rathaus Altenberg positioniert sich mit einer Kampfansage gegen den Großkonzern Deutsche Lithium GmbH (DL) hinter seinen Bürgern.
Unter Ausschluss der Öffentlichkeit stellte die DL am Dienstag beim Oberbergamt in einer sechsstündigen Marathonbesprechung Pläne zur groß angelegten Gewinnung des "weißen Goldes" namens Lithium aus.
Ein Unding in den Augen von Markus Wiesenberg (34, CDU): "Damit wird die Öffentlichkeit schon jetzt nicht mitgenommen", so der Bürgermeister von Altenberg im Vorfeld.
Zur Erinnerung: Die Pläne der DL sehen es unter anderem vor, Bärensteins Bergwiesen in eine Müllhalde für die Raubraumsande zu verwandeln. Benötigter Platz: mehr als 80 Fußballfelder.
Anika Wilke (44) war für die Bürgerinitiative Bärenstein vor Ort, ist nun zuversichtlicher: "Naturschutzämter sowie Oberbergamt haben sich sehr kritisch mit den Plänen der DL auseinandergesetzt." Das mache Mut, so die Naturschützerin.
Bürgermeister Wiesenberg versichert: "Wir werden kämpfen"
"Nun gilt es", sagt DL-Chef Torsten Bachmann (49), "in den nächsten Monaten für alle Seiten akzeptable Lösungsvorschläge zu erarbeiten."
Die DL will die Kritik produktiv aufnehmen und den verbesserten Plan auch der Öffentlichkeit vorstellen.
Hierfür wird Prof. Bernhard Cramer (56) vom Oberbergamt noch einmal alle Ergebnisse der Sitzung bündeln und der DL senden.
"Wir werden kämpfen", versichert derweil Bürgermeister Wiesenberg, "für die Interessen der Einwohner, der Natur sowie unseren größten Wirtschaftsfaktor, den Tourismus."
Damit ist Altenberg nicht allein. Auch Glashütte zieht mit.
Titelfoto: Bildmontage: Egbert Kamprath