Gemeinsam und mit null Toleranz: So will Sachsen Koi-Herpes bekämpfen
Dresden/Moritzburg - Das Koi-Herpesvirus (KHV) ist seit vielen Jahren ungebetener Gast in sächsischen Karpfenbeständen. Von dem Virus geht für den Menschen keine Gefahr aus - wohl aber für Karpfen!
Dutzende Tonnen feinster Speisefisch fielen dem Koi-Herpesvirus in den vergangenen Jahren zum Opfer.
Zuletzt machte eine Infektion im Frühsommer Massen an Karpfen in Moritzburg den Garaus. Um KHV weiter zurückzudrängen, arbeiten jetzt das Sozialministerium, die Tierseuchenkasse und der Landesfischereiverband zusammen.
Gemeinsam wollen sie per Fragebogen ermitteln, wie sich das Virus in Sachsen ausbreitet und wo es sich bereits eingenistet hat.
"Alle in der Tierseuchenbekämpfung eingebundenen Personenkreise bitte ich daher um Unterstützung", erklärt Sozialministerin Petra Köpping (66, SPD).
Eine Auswertung der Befragung soll bis zum Ende des Jahres erfolgen, um eventuell weitere Optionen der Bekämpfung entwickeln zu können.
Sachsen beschreitet bei Koi-Herpesvirus den Null-Toleranz-Kurs
Anders als Bayern fährt Sachsen im Umgang mit dem Virus einen Null-Toleranz-Kurs, berichtet der Geschäftsführer des Fischereiverbandes Richard Kuntzsch (35). Befallene Bestände werden hierzulande gekeult. Für die Fischerei-Betriebe ist das eine sehr schmerzliche und äußerst teure Angelegenheit.
Im Jahr 2023 waren in Sachsen zehn Betriebe mit amtlicher Feststellung in 13 Teichen bei insgesamt 286 Hektar Teichfläche von KHV-Fällen betroffen. Im laufenden Jahr waren es bisher elf Betriebe in 24 Teichen bei insgesamt 498 Hektar Teichfläche (Stand: 1. Oktober 2024).
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