Geld- und Personalnot in Sachsens Tierheimen: Grüne wollen helfen

Dresden - Sachsens Tierheimen droht der Kollaps! Die Einrichtungen plagen Finanz- und Personalnöte. Zudem sind sie überlastet, denn nach Corona gaben viele Halter Tiere ab, die sie in der Pandemie als Seelentröster angeschafft hatten.

Dieser Mäusebussard wurde wegen eines Schnabelabbruchs in der Dresdner Wildtierauffangstation gepflegt. Die Grünen setzen sich dafür ein, dass in Sachsen ein Netz solcher Stationen entsteht.
Dieser Mäusebussard wurde wegen eines Schnabelabbruchs in der Dresdner Wildtierauffangstation gepflegt. Die Grünen setzen sich dafür ein, dass in Sachsen ein Netz solcher Stationen entsteht.  © Norbert Neumann

Wie die Probleme lösen? Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im sächsischen Landtag hat dazu ein Positionspapier verabschiedet.

Die Fraktion macht konkrete Vorschläge für die bessere Unterstützung von Tierheimen und Wildtierauffangstationen.

Im Fokus stehen dabei die Erhöhung der Mittel für die sogenannte Förderrichtlinie Tierschutz (aktuell maximal 10.000 Euro für Personalkosten), eine Aufklärungskampagne über illegalen Welpenhandel und die Beteiligung der Tierhalter an Kosten für die Abgabe von Tieren an Heime.

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Zudem plädiert die Fraktion für den Aufbau eines flächendeckenden Netzes an Wildtierauffangstationen nach dem Vorbild von Niedersachsen sowie für die (erneute) Förderung dieser Stationen.

Die meisten Tierheime in Sachsen sind voll belegt. Viele Katzen warten dort auf eine Vermittlung in gute Hände.
Die meisten Tierheime in Sachsen sind voll belegt. Viele Katzen warten dort auf eine Vermittlung in gute Hände.  © Imago
Franziska Schubert (42) führt die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag.
Franziska Schubert (42) führt die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Landtag.  © Ralf Seegers
Einrichtungen wie das Tierheim Dresden könnten von den angedachten Verbesserungen auch profitieren.
Einrichtungen wie das Tierheim Dresden könnten von den angedachten Verbesserungen auch profitieren.  © Christian Juppe

Sachsens Tierheimen geht es schlecht: Grüne wollen das ändern

Im Tierheim sitzen immer mehr Hunde der Rassen wie französische Bulldogge oder Mops. Die Hunde waren in Mode, doch so manchen Halter überforderte die Pflege überfordert.
Im Tierheim sitzen immer mehr Hunde der Rassen wie französische Bulldogge oder Mops. Die Hunde waren in Mode, doch so manchen Halter überforderte die Pflege überfordert.  © Imago

"Wir sollten als Land prüfen, ob wir einen Sachkundenachweis für Neu-Hundehalter einführen. Wer ein Tier kauft, muss sich darum kümmern können", heißt es außerdem in dem Papier.

Weil Tiergesundheit ein großer Kostenfaktor für die Heime ist, regen die Parlamentarier an, abzuklären, ob der Freistaat Kostensätze der Landesuntersuchungsanstalt für ehrenamtlich arbeitende Tierheime absenken kann.

Tierschutzsprecherin Ines Kummer (61, Grüne): "Tierschutz ist eine Aufgabe, für die unsere gesamte Gesellschaft verantwortlich ist. Wir alle müssen uns bewusst machen, dass Tiere keine Ware sind, die man bei Nichtgefallen einfach zurückgeben kann."

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"Im Bund wird derzeit an Verbesserungen beim Tierschutz gearbeitet. Doch auch der Freistaat ist in der Pflicht, den Tierheimen und Wildtierauffangstationen stärker unter die Arme zu greifen", so Kummer.

Titelfoto: Norbert Neumann, Imago

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