Geld- und Personalnot in Sachsens Tierheimen: Grüne wollen helfen
Dresden - Sachsens Tierheimen droht der Kollaps! Die Einrichtungen plagen Finanz- und Personalnöte. Zudem sind sie überlastet, denn nach Corona gaben viele Halter Tiere ab, die sie in der Pandemie als Seelentröster angeschafft hatten.
Wie die Probleme lösen? Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im sächsischen Landtag hat dazu ein Positionspapier verabschiedet.
Die Fraktion macht konkrete Vorschläge für die bessere Unterstützung von Tierheimen und Wildtierauffangstationen.
Im Fokus stehen dabei die Erhöhung der Mittel für die sogenannte Förderrichtlinie Tierschutz (aktuell maximal 10.000 Euro für Personalkosten), eine Aufklärungskampagne über illegalen Welpenhandel und die Beteiligung der Tierhalter an Kosten für die Abgabe von Tieren an Heime.
Zudem plädiert die Fraktion für den Aufbau eines flächendeckenden Netzes an Wildtierauffangstationen nach dem Vorbild von Niedersachsen sowie für die (erneute) Förderung dieser Stationen.
Sachsens Tierheimen geht es schlecht: Grüne wollen das ändern
"Wir sollten als Land prüfen, ob wir einen Sachkundenachweis für Neu-Hundehalter einführen. Wer ein Tier kauft, muss sich darum kümmern können", heißt es außerdem in dem Papier.
Weil Tiergesundheit ein großer Kostenfaktor für die Heime ist, regen die Parlamentarier an, abzuklären, ob der Freistaat Kostensätze der Landesuntersuchungsanstalt für ehrenamtlich arbeitende Tierheime absenken kann.
Tierschutzsprecherin Ines Kummer (61, Grüne): "Tierschutz ist eine Aufgabe, für die unsere gesamte Gesellschaft verantwortlich ist. Wir alle müssen uns bewusst machen, dass Tiere keine Ware sind, die man bei Nichtgefallen einfach zurückgeben kann."
"Im Bund wird derzeit an Verbesserungen beim Tierschutz gearbeitet. Doch auch der Freistaat ist in der Pflicht, den Tierheimen und Wildtierauffangstationen stärker unter die Arme zu greifen", so Kummer.
Titelfoto: Norbert Neumann, Imago