Geld für die Forschung: Sachsen will bei Künstlicher Intelligenz ein Wörtchen mitreden

Dresden - Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) verändert die Welt. Treiber dieser Entwicklung sitzen in China und den USA. Damit Europa nicht den Anschluss verliert, wird investiert - auch in Sachsen.

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz verändert viele Bereiche des Lebens. So setzt die Industrie große Hoffnungen in sie im Bereich der Produktion.  © Imago images

Die Boehringer Ingelheim Stiftung, die Max-Planck-Gesellschaft, die TU Dresden und der Freistaat unterzeichneten gestern in Dresden einen Finanzierungsvertrag über 40 Millionen Euro für ein neues Forschungsprogramm, das den Einsatz von KI in der Biomedizin voranbringen soll.

Die Wissenschaft hofft, datenbasiert neue Ansätze zum Beispiel für Diagnostik und Therapie zu finden.

"Das ist ein Ritterschlag fürs Forschungsland Sachsen", freute sich MP Michael Kretschmer (49, CDU). "Vor uns liegt die Lösung des Rätsels des Lebens", frohlockte TU-Rektorin Prof. Ursula Staudinger (65).

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Der Direktor des Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik, Prof. Stephan Grill (50), strahlte. Dank der Mittel können 50 bis 60 Forscher sich jetzt damit beschäftigen, "Brücken zwischen Medizin, Biologie, Physik, Informatik und Mathematik" zu bauen.

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Im Wappensaal der Staatskanzlei wurde heute feierlich der Vertrag zum Aufbau des innovativen Forschungsprogramms "Biomedizinische Künstliche Intelligenz (KI) - BioAI Dresden" unterzeichnet.  © Thomas Türpe
Die Juristin Juliane Hundert (47) ist seit Januar 2022 sächsische Datenschutzbeauftragte.  © Petra Hornig

Kunst, Tourismus, Schule: Künstliche Intelligenz überall erfolgreich im Einsatz

Axel Michaelis (49) führt in Pirna das Hotel "Zur Post". Er setzt auf KI - zum Beispiel bei der Vermietung von Zimmern.  © Holm Helis

Die KI-Nutzung boomt heute in allen Lebensbereichen. Beispiel Schule: Sachsens Lehrern steht seit Juli 2024 "Assistent KAI" zur Text- sowie Bildgenerierung zur Verfügung. Die Pädagogen können damit Lehrtexte und kreative Unterrichtsideen entwickeln, Aufgaben und Quizze erstellen.

Beispiel Kunst: Die Staatlichen Kunstsammlungen nutzen KI, um Gemälde und Kunstobjekte in Datenbanken zu erfassen und zu verwalten. Beispiel Tourismus: Das Gros der Hotels nutzt heute Software, die selbstständig Anfragen, Reservierungen und Buchungen optimiert verwaltet.

"Das funktioniert ausgezeichnet und entlastet unsere Mitarbeiter sehr", berichtet Axel Michaelis (49), Inhaber vom Hotel & Gasthof "Zur Post" in Pirna. Beispiel Behörden: Ämter setzen sogenannte KI-Chatbots ein, um Anfragen zu managen.

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Sachsens Datenschutzbeauftragte Juliane Hundert (47, Grüne) kann die Begeisterung für die technische Neuerung verstehen. Sie mahnt aber: "Deutschland muss noch die KI-Verordnung der EU gesetzlich umsetzen!"

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