Geisterfahrerin auf A9 klaut Polizeiauto und rast mit Blaulicht davon

Wiedemar - In Nordsachsen hat sich eine von der Polizei auf der A9 verwarnte Geisterfahrerin einfach ans Steuer des Streifenwagens der absichernden Beamten gesetzt und ist mit Blaulicht davon gedüst. Die Polin konnte kurz darauf gestellt werden.

Die Geisterfahrerin setzte sich in den Streifenwagen und düste mit Blaulicht davon. (Symbolbild)
Die Geisterfahrerin setzte sich in den Streifenwagen und düste mit Blaulicht davon. (Symbolbild)  © imago/Andre März

Es war gegen 3 Uhr morgens, als mehrere Notrufe von der A9 die Leitstelle erreichten. Trucker meldeten, dass in der Nähe des Schkeuditzer Kreuzes ein Geisterfahrer auf der Münchner Fahrbahn in Richtung Berlin unterwegs war.

Sofort fuhren mehrere Streifenwagen los. Der erste entdeckte den VW Golf mit polnischem Kennzeichen kurz vor Wiedemar. Unbeleuchtet (!) stand er auf der Überholspur - in Gegenrichtung.

Am Steuer: eine 29-jährige Polin. Sofort schafften die Beamten die Frau zu ihrem auf dem Standstreifen der Berliner Fahrbahn mit Blaulicht und laufendem Motor abgestellten Funkwagen. Anschließend nahmen sie Kegel und Lichter, um schnellstmöglich den Geister-Golf abzusichern.

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Das nutzte die Polin frech aus, setzte sich ans Steuer des VW Passat und bretterte mit Blaulicht davon. Den Polizisten fielen ob der Dreistigkeit der Dame die Kinnladen runter.

Sofort wurde eine Fahndung nach dem geklauten Polizeiwagen ausgelöst. Kurze Zeit später entdeckten Delitzscher Revierbeamte den Passat auf der Staatsstraße 2 zwischen Zwochau und Lissa. Sie zwangen die Funkwagen-Diebin zum Anhalten und nahmen sie kurzzeitig fest.

Alkohol- und Drogentest bei A9-Geisterfahrerin negativ

Auf dem Revier dann die nächste Überraschung: Alkohol- und Drogentest reagierten bei der Polin negativ. "Ihr wurde trotzdem Blut abgenommen", sagte eine Polizeisprecherin TAG24.

Zudem meldeten sich Beamte der Autobahnpolizei und berichteten ihren Kollegen, dass die VW-Fahrerin schon zuvor auffiel. Ein Videofahrzeug hatte sich gegen 1.40 Uhr an den Golf gehängt und dokumentiert, dass die Fahrerin bei Kapellenberg viel zu schnell durch einen 80er-Baustellenbereich raste - mit mehr als 140 km/h.

Danach wurde sie von den Zivilbeamten angehalten und kontrolliert. Auch da seien Alkohol- und Drogentestung unauffällig gewesen, sodass sie habe weiterfahren dürfen, erklärte die Polizeisprecherin.

Die Verkehrspolizei sucht nun Zeugen, die zu dieser Zeit auf der A9 unterwegs waren und Angaben zum Fahrverhalten der Dame machen können, möglicherweise von ihr gefährdet wurden. Hinweise werden erbeten unter: 0341/2552910.

Titelfoto: imago/Andre März

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