Gastronomie, Logistik, Pflege: In Sachsen geht ohne Ausländer fast nichts mehr

Dresden - Vietnamesen in der Gastronomie, Lateinamerikaner in der Pflege, Afrikaner in der Logistik - ohne ausländische Arbeitskräfte läuft auch in sächsischen Betrieben nicht mehr viel.

So wie diese beiden Afghanen in einer Konditorei haben zahlreiche Ausländer auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß gefasst. Zunehmend gilt das auch für Sachsen.
So wie diese beiden Afghanen in einer Konditorei haben zahlreiche Ausländer auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß gefasst. Zunehmend gilt das auch für Sachsen.  © Lutz von Staegmann/FUNKE Foto Services

Nach einer Statistik der Arbeitsagentur beschäftigen derzeit 22 Prozent der Firmen im Freistaat Mitarbeiter aus dem Ausland - doppelt so viele wie noch 2015.

"Der sächsische Arbeitsmarkt ist angesichts der demografischen Entwicklung auf Zuwanderung angewiesen", bringt es der Chef der Landesarbeitsagentur, Klaus-Peter Hansen, auf den Punkt.

Das einheimische Potenzial an Arbeitskräften reiche nicht aus, um altersbedingte Abgänge auszugleichen. Deshalb sei es ermutigend, dass bereits mehr als jeder fünfte Betrieb Ausländer beschäftige, so Hansen.

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"Diese Unternehmen schaffen Chancen, bauen den Zusammenhalt innerhalb ihrer Belegschaft aus und sichern langfristig ihre dringend benötigten Arbeits- und Fachkräfte."

Höchster Ausländeranteil in der Logistik

Ahmed Roble aus Somalia kam als Flüchtling nach Deutschland. Inzwischen arbeitet er in einer Metallbaufirma als Geselle.
Ahmed Roble aus Somalia kam als Flüchtling nach Deutschland. Inzwischen arbeitet er in einer Metallbaufirma als Geselle.  © DPA

Die Praxis zeigt: Je mehr Beschäftigte ein Unternehmen hat, desto höher ist der Ausländeranteil an der Belegschaft.

Laut Statistik haben in Sachsen nur zehn Prozent der Betriebe mit einem bis vier Beschäftigten ausländische Arbeitnehmer.

In Unternehmen mit 5 bis 19 Leuten beträgt dieser Anteil bereits 25 Prozent, in Betrieben mit 20 bis 99 sind es 58 Prozent. Große Unternehmen beschäftigen fast alle ausländische Arbeitskräfte.

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Die höchsten Ausländeranteile gibt es laut Hansen im Gastgewerbe und in der Logistik. In Leipzig und Dresden setzt bereits jeder dritte Betrieb auf internationales Personal.

Am geringsten ist der Anteil bei Betrieben im Erzgebirgskreis (14,5 Prozent).

Der sächsische Arbeitsmarkt sei angesichts der demografischen Entwicklung auf Zuwanderung angewiesen, sagt Klaus-Peter Hansen, Chef der Landesarbeitsagentur Sachsen.
Der sächsische Arbeitsmarkt sei angesichts der demografischen Entwicklung auf Zuwanderung angewiesen, sagt Klaus-Peter Hansen, Chef der Landesarbeitsagentur Sachsen.  © Kristin Schmidt

Flüchtlingswelle ebbt langsam ab

Sieht den Rückgang der Asylbewerberzahlen als Erfolg der Grenzkontrollen: Sachsens Innenminister Armin Schuster (63, CDU).
Sieht den Rückgang der Asylbewerberzahlen als Erfolg der Grenzkontrollen: Sachsens Innenminister Armin Schuster (63, CDU).  © Sebastian Kahnert/dpa

Die Zahl der neu in Sachsen angekommenen Flüchtlinge ist in diesem Jahr stark zurückgegangen. Bis Ende November wurden 9447 Frauen, Männer und Kinder registriert, teilte die Landesdirektion gestern mit.

Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum noch 22.263 Flüchtlinge, am Jahresende dann 23.132. Damit wird sich nach Lage der Dinge die Zahl der neu angekommenen Migranten 2024 mehr als halbieren und das Level von 2021 (10.222) erreichen.

Menschen aus der Ukraine sind in dieser Statistik allerdings nicht enthalten.

Innenminister Armin Schuster (63, CDU) führt den Rückgang bei den Asylzahlen in Sachsen vor allem auf die Grenzkontrollen zurück.

Zugleich fordert er eine Zurückweisung von Asylsuchenden, wenn sie aus sicheren Drittstaaten kommen.

Titelfoto: Lutz von Staegmann/FUNKE Foto Services

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