Galeria Kaufhof-Schließungen: Auch eine Filiale in Sachsen muss dichtmachen
Leipzig - Auch die Messestadt Leipzig ist von den Schließungen des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof betroffen und muss ihre Filiale schließen. Andere sächsische Städte hatten mehr Glück.
Das Leipziger Kaufhaus steht auf einer am Montag veröffentlichten Liste von 21 Häusern, die zum 30. Juni dieses Jahres in einer ersten Schließungswelle dichtgemacht werden sollen.
Für die Standorte bestehe "angesichts der volkswirtschaftlichen Rahmenbedingen, der lokalen Bedingungen und auch nach intensiven Verhandlungen mit Vermietern und Städten keine positive Fortführungsperspektive", teilte der Konzern mit.
Die anderen beiden sächsischen Warenhäuser in Chemnitz und Dresden sollen erhalten werden.
Insgesamt will Galeria Kaufhof bundesweit 52 Filialen nicht mehr weiterbetreiben. 31 weitere Kaufhäuser sollen zum 31. Januar 2024 geschlossen werden. Rund 4000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Filialen sowie 300 in der Essener Konzernzentrale und Servicebetrieben seien betroffen.
77 Standorte und damit nach Konzernangaben rund 11.000 Arbeitsplätze bleiben erhalten. Diese Filialen sollen in den nächsten drei Jahren modernisiert werden. Für sie gebe es eine tragfähige wirtschaftliche Perspektive.
Verdi will Schließung in Leipzig nicht hinnehmen
Der Verdi-Landesbezirk kündigte Widerstand gegen die Schließung in Leipzig an. "Wir dürfen die Schließungspläne nicht tatenlos hinnehmen", erklärte Torsten Furgol von der Gewerkschaft. "Zusammen mit dem Betriebsrat und den rund 160 betroffenen Leipziger Beschäftigten werden wir um das Leipziger Haus und jeden Arbeitsplatz kämpfen." Demnach seien Unterschriftensammlungen oder eine Menschenkette denkbar.
Ein konkreter Aktionsplan solle erarbeitet und Kommunal- und Landespolitiker als Unterstützer für das Anliegen gewonnen werden. Die Beschäftigten, die vor dem Arbeitsplatzverlust stünden, hätten über Jahre auf Teile ihres Tarifentgeltes verzichtet.
Originalmeldung um 16.09 Uhr; aktualisiert um 20.35 Uhr
Titelfoto: Waltraud Grubitzsch/dpa