Gästemangel, hohe Kosten! Gehen Sachsens Gesundheitsbäder baden?
Dresden - Heilung und Wellness auf hohem Niveau: Das ist das Versprechen der Gesundheitsbäder im Freistaat.
1,27 Millionen Besucher strömten 2023 in die acht wichtigsten Bäder. Während das Sächsische Staatsbad einen Besucherboom verzeichnet (plus 196 Prozent im Vergleich zu 2019), leiden andere unter Baulärm oder falschen Versprechen.
Gemeint sind Standorte in Bad Brambach, Bad Elster, Bad Düben, Bad Schlema, Bad Lausick, Kurort Warmbad, Wiesenbad, Bad Schandau.
Dort sind die Besucherzahlen im Schnitt neun Prozent niedriger als vor der Pandemie. Das geht aus einer neuen Umfrage des Sächsischen Heilbäderverbandes mit Sitz in Dresden hervor.
"In der Coronapandemie mussten wir insgesamt 13 Monate lang geschlossen halten. Das hat uns stark belastet", berichtet die Geschäftsführerin der Kurgesellschaft Schlema, Kathrin Bösecke-Spapens (44).
Diese Zeiten sind mittlerweile vorbei, dafür haben die Energiepreissteigerungen und Fachkräftemangel einen negativen Effekt: Schwimmmeister und Therapeuten werden knapp.
Der Aufschwung nach der Corona-Pandemie bleibt aus
"Auch die hohen Energiepreise sind ein großes Problem. Eigentlich müssten unsere Zwei-Stunden-Tickets 45 statt 17 Euro kosten", berichtet Bösecke-Spapens. Dann allerdings würden keine Kunden mehr kommen.
In Bad Schlema und Wiesenbad werden außerdem die Bäderanlagen saniert, was Besucher abschreckt.
In den zähen Post-Corona-Jahren hatte mancher Standort auf einen Aufschwung durch Covid-Kuren gehofft. Doch laut Sächsischem Heilbäderverband waren damit bislang nur die Sächsischen Staatsbäder erfolgreich. Deren neues Radon-Therapiezentrum wurde 2021 eröffnet und gilt als Besuchermagnet.
In Bad Schlema hingegen schlugen Post-Corona-Kuren, die privat bezahlt werden müssen, fehl.
Dort wird jetzt auf die Wirkung der Modernisierungsarbeiten gesetzt: "Ab Oktober ist unser Bad voll modernisiert. Wir hoffen, dadurch zahlreiche Gäste anzuziehen", blickt Bösecke-Spapens in die Zukunft.
Titelfoto: Christian Schubert