Für 800.000 Euro: Eichamt schickt neue Prüf-Fahrzeuge an die Zapfsäule

Dresden - Für mehr Messgenauigkeit an der Zapfsäule hat das sächsische Eichamt in den vergangenen vier Jahren 800.000 Euro für vier neue Tankstellenprüffahrzeuge ausgegeben. Damit sind Betrug oder Messfehler quasi ausgeschlossen.

Simon Putzer (39) ist Koordinator beim sächsischen Eichamt. Er checkt, ob die Anzeigen von Mineralöl-Lkws, Flüssiggasanlagen oder von Milchlastern passen.
Simon Putzer (39) ist Koordinator beim sächsischen Eichamt. Er checkt, ob die Anzeigen von Mineralöl-Lkws, Flüssiggasanlagen oder von Milchlastern passen.  © Holm Helis

Die alten Prüf-Fahrzeuge hatten ihr Haltbarkeitsdatum erreicht. Die neuen sind Maßanfertigungen und haben ein größeres Fassungsvermögen.

Damit schaffen die Mitarbeiter des Eichamts eine schnellere Überprüfung mehrerer Zapfpunkte, jährlich rund 7000 Prüfungen.

Rund drei bis fünf Prozent der überprüften Geräte weisen Mängel auf. Häufig liegen formale Gründe vor, seltener sind Technikfehler, so Eckhard Steep (63), Direktor der sächsischen Eichbehörde. Betrug ist ihm in seiner über zehnjährigen Amtszeit noch nicht untergekommen.

Vier solcher Tankstellenprüffahrzeuge hat das sächsische Eichamt in den letzten vier Jahren angeschafft.
Vier solcher Tankstellenprüffahrzeuge hat das sächsische Eichamt in den letzten vier Jahren angeschafft.  © Holm Helis
Bei der Prüfung eines Zapfpunktes lässt Simon Putzer (39) eine bestimmte Menge Sprit in einen der Stahlbehälter laufen. Die Skala zeigt die genaue Literzahl an. Gibt es Abweichungen zur Anzeige an der Zapfsäule, muss nachjustiert werden.
Bei der Prüfung eines Zapfpunktes lässt Simon Putzer (39) eine bestimmte Menge Sprit in einen der Stahlbehälter laufen. Die Skala zeigt die genaue Literzahl an. Gibt es Abweichungen zur Anzeige an der Zapfsäule, muss nachjustiert werden.  © Holm Helis
"Ein Liter Kraftstoff muss an allen Tankstellen im Freistaat gleich bemessen sein", sagt Staatssekretärin Dagmar Neukirch (51).
"Ein Liter Kraftstoff muss an allen Tankstellen im Freistaat gleich bemessen sein", sagt Staatssekretärin Dagmar Neukirch (51).  © Thomas Türpe

Steuerzahler zahlen für das Amt rund 1,50 Euro im Jahr

Insgesamt gibt es rund 12.000 Zapfpunkte oder Zapfsäulen im Freistaat, etwa 4000 sind es im Raum Dresden. Jeder einzelne will überprüft sein. Denn: "Die Bürgerinnen und Bürger verlassen sich darauf, dass ein Liter Kraftstoff an allen Tankstellen im Freistaat gleich bemessen ist", sagt Staatssekretärin Dagmar Neukirch (51).

Übrigens: "Als Staatsbetrieb erwirtschaften wir circa 80 Prozent unserer Kosten selbst", so Steeb. Damit kostet das Amt (je)den sächsischen Steuerzahler rund 1,50 Euro im Jahr.

Titelfoto: Bildmontage: Holm Helis (3)

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