Fünf Millionen neue Bäume für Sachsen: Das steckt dahinter
Dresden - Auch wenn Skeptiker ihn leugnen: Der Klimawandel setzt dem Wald zu. Das gefährdet nicht nur ganze Ökosysteme, sondern auch die Nutzung des Rohstoffs Holz. Um dem entgegenzuwirken, wollen Sachsens Förster in diesem Jahr fünf Millionen neue und klimaresistente Bäume pflanzen.

Problem: So viel Pflanzgut geben die drei Baumschulen des Staatsbetriebs Sachsenforst nicht her. In diesem Jahr werden dort nach eigenen Angaben rund 1,8 Millionen Bäumchen und Sträucher gewonnen. Der große Rest kommt aus privaten Forstbaumschulen.
Das dafür notwendige Saatgut wird in ausgewiesenen Forstsaatgutbeständen geerntet und in der staatlichen Samendarre in Flöha (Mittelsachsen) aufbereitet.
"Allerdings stellt uns die Saatgutverfügbarkeit in den letzten Jahren vor große Herausforderungen", so Thomas Rother (51), Leiter des Forstbetriebs von Sachsenforst.
Die Trockenheit der vergangenen Jahre und das Frostereignis vom April 2024 führten zu mageren Ernten, besonders bei der Eiche. Gleichzeitig ist die Nachfrage vor allem wegen des Borkenkäfers hoch.


Diese Bäume kommen in den Boden

Gepflanzt werden überwiegend Laubgehölze (etwa 75 Prozent), vorrangig Rotbuche (30 Prozent) sowie Trauben- (18) und Stieleiche (12). Bei den Nadelhölzern kommt vor allem die Weißtanne in den Boden.
Insgesamt investiert der Freistaat dafür rund 15 Millionen Euro. "Ich bin froh, dass es uns trotz der angespannten Haushaltslage gelingt, die dafür dringend notwendigen Investitionen zu tätigen", sagt Forstminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (53, CDU).
Gepflanzt und gesät wird auf einer Fläche von 1250 Hektar. Wichtig für den erfolgreichen Anwuchs ist die ausreichende Versorgung der Wurzeln mit Wasser. Danach sieht es vorerst jedoch nicht aus.
Laut dem Online-Dienst wetter.com ist erst nach der Monatsmitte mit einer Tiefdruckwetterlage zu rechnen, die dann auch für Schauer sorgt.
Titelfoto: Bildmontage: Sachsenforst/M. Thomae, Sachsenforst/Archiv, Eric Münch