Freistunde: So viel Unterricht fällt wegen Lehrkräftemangel und Krankheit in Sachsen aus!
Dresden - In Sachsen sind im vergangenen Schuljahr 2022/2023 acht Prozent aller Unterrichtsstunden ausgefallen. Zwar verbesserte sich der Wert gegenüber dem ersten Schulhalbjahr (8,4 Prozent) leicht, doch die Lage bleibt angespannt.
Am häufigsten sind dabei Schüler der Förder- und Oberschulen vom Unterrichtsausfall betroffen, zeigt eine Datenerhebung des sächsischen Kultusministeriums vom Montag.
Beläuft sich der planmäßige Unterrichtsausfall an Förderschulen auf fast acht Prozent, liegt der tatsächliche Wert inklusive außerplanmäßigem Stundenentfall sogar bei knapp 14 Prozent.
An den Oberschulen im Freistaat fallen planmäßig gut vier Prozent der Stunden aus, außerplanmäßig über zehn Prozent. Gemeinschaftsschulen schneiden in der Statistik mit einem tatsächlichen Ausfall von rund zwei Prozent am besten ab.
Zu den Ursachen für einen planmäßigen Entfall von Stunden zählt das Kultusministerium den Lehrermangel sowie das Fehlen von Unterrichtsräumen.
Außerplanmäßiger Ausfall entsteht unter anderem durch Krankheit der Lehrkraft oder Bauarbeiten.
Unterrichtsausfall in Sachsen: Förderschulen besonders betroffen!
Ein detaillierter Blick in die Datenbank des Kultusministeriums zeigt, dass an sächsischen Förderschulen insgesamt rund 154.000 Unterrichtsstunden planmäßig entfallen. Außerplanmäßig kommen rund 139.000 weitere hinzu.
Schüler an Dresdner Förderschulen dürfen sich am häufigsten über eine Freistunde "freuen". Rund 57.000 Stunden (elf Prozent) entfallen hier aufgrund des Lehrermangels, gut 34.000 (6,5 Prozent) außerplanmäßig durch beispielsweise Krankheit.
Zum Vergleich: In Chemnitz entfallen 27.000 Stunden (5,2 Prozent) planmäßig, rund 32.000 (sechs Prozent) außerplanmäßig. In Leipzig sind es 21.000 (4,1 Prozent) und 35.000 (sieben Prozent).
An sächsischen Grundschulen entfallen insgesamt knapp fünf Prozent aller Schulstunden, an Gymnasien, Schulen des zweiten Bildungswegs und beruflichen Schulzentren zwischen sechs und acht Prozent.
Titelfoto: Bildmontage: Caroline Seidel/dpa, Caroline Seidel-Dißmann/dpa