Sachsen ist seine Bitcoins los: So viele Milliarden Euro gibt es dafür

Dresden - Es ist offiziell: Der Freistaat hat seinen milliardenschweren Bitcoin-Schatz verhökert. Wochenlang hielten die Behörden die, die fragten, mit der immergleichen Antwort hin. Nun bestätigte die Generalstaatsanwaltschaft: Sachsen ist um mehr als zwei Milliarden Euro reicher. Zumindest auf dem Papier.

Der Freistaat verkauft "seine" knapp 50.000 Bitcoins und kassierte dafür mehr als zwei Milliarden Euro.
Der Freistaat verkauft "seine" knapp 50.000 Bitcoins und kassierte dafür mehr als zwei Milliarden Euro.  © IMAGO/Nicolas Economou

Die Dresdner Generalstaatsanwaltschaft und eine deutsche Wertpapierhandelsbank haben die knapp 50.000 Bitcoins zwischen dem 19. Juni und dem 12. Juli verkauft und damit rund 2,64 Milliarden Euro gesichert - historisch! Das gabs in der BRD-Geschichte noch nie.

Das Geld stammt von einem mutmaßlichen Drahtzieher hinter "movie2k.to". Eine Internetseite, die bis 2013 massenhaft Raubkopien und Pornos feilgeboten haben soll.

Der Verfahren vorm Leipziger Landgericht läuft noch, ein Ende ist nicht in Sicht. Bis zum rechtskräftigen Urteil bleibt das Geld an einem geheimen Ort verwahrt.

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"Der Erlös stellt für den Freistaat Sachsen zunächst keine zusätzliche Einnahme im Landeshaushalt dar, sondern ist bis zum endgültigen Abschluss des Strafverfahrens eine verwahrte Hinterlegung", so ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft.

Was aus den Bitcoins geworden wäre, hätte der Freistaat nicht verkauft und abgewartet, wird die Zukunft zeigen. Laut Generalstaatsanwaltschaft hätte sich "jede Kursspekulation und jegliches Abwarten auf steigende Kurswerte" für die Behörde sowieso ausgeschlossen.
Was aus den Bitcoins geworden wäre, hätte der Freistaat nicht verkauft und abgewartet, wird die Zukunft zeigen. Laut Generalstaatsanwaltschaft hätte sich "jede Kursspekulation und jegliches Abwarten auf steigende Kurswerte" für die Behörde sowieso ausgeschlossen.  © 123rf/Steve Heap

Einnahmen aus Bitcoin-Verkauf stehen Freistaat Sachsen noch nicht zur Verfügung

"Womöglich fließen einmalig etwa zehn Prozent eines Jahreshaushaltes extra in die Landeskasse", so Linken-Fraktionschef Rico Gebhardt (61). Wie das Geld genutzt wird, obliegt dem Landtag, "der sich darauf vorbereiten sollte."

"Das Geld muss genutzt werden, um die Bildung und die Gesundheitsversorgung unmittelbar zu verbessern. Gut wäre auch eine Pauschalzahlung an die Kommunen zur freien Verwendung", so Gebhardt.

Titelfoto: IMAGO/Nicolas Economou

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