Freiberg - Glück auf! Mit einem beherzten Sprung absolvierte der Landrat des Landkreises Mittelsachsen, Dirk Neubauer (52), am Wochenende das bergmännische Aufnahmeritual, den Ledersprung.

"Seit Samstag darf ich - nach dem traditionellen Arschledersprung - Teil einer Traditionsgemeinschaft sein, die für Jahrhunderte überdauernde Tradition steht", verkündet Neubauer. Er ist nun Mitglied der historischen Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft, die 1986 gegründet wurde. Heute hat der Verein mehr als 400 Mitglieder.

"Eine große Ehre", so der ehemalige Bürgermeister von Augustusburg weiter. "Vor allem, dass Altlandrat Volker Uhlig mich vorführte, wie es eben Tradition ist."

Der Ledersprung ist ein besonderer Brauch aus dem 19. Jahrhundert und auch heute noch Teil der Aufnahmezeremonie in den Bergmannsstand: Nach der Befragung nach Name, Herkunft, Stand und Wahlspruch leert der Anwärter ein Glas Bier und springt anschließend von einem Bierfass über ein "Arschleder", das von zwei Bergleuten gehalten wird. Das Leder war Teil der Kleidung eines Bergmannes und ist zum Symbol der Bergmannsehre geworden.

Die nächsten Highlights der Freiberger Knappschaft sind die Bergparade in Marienberg am 17. Dezember und die große Jahresabschlussparade in Annaberg-Buchholz am 23. Dezember.