Wegen Solarpark - Landrat reagiert auf Naturschützer: "Klimaschutz steht weit über Artenschutz!"
Freiberg - Der Plan für ein solares Giga-Kraftwerk in Mittelsachsen stößt bei Naturschutzverbänden auf heftige Ablehnung. Landrat Dirk Neubauer (53, parteilos) hatte das Projekt von 1000 Hektar Photovoltaik-Anlagen, das im Zuge der Rettungsbemühungen um den Solarhersteller Meyer Burger in Freiberg entstanden war, angeschoben.
"Es ist unverantwortlich, angesichts der bestehenden Biodiversitätskrise einfach mal die Jahresproduktion eines scheidenden Solarherstellers aufkaufen zu wollen und im Eiltempo unverbaute Landschaft einer fixen Idee zu opfern", poltert Thomas Mehnert (63), Vorstand des Naturschutzverbandes Sachsen und der Grünen Liga.
"Mit Aktionismus und öffentlicher Show löst man nicht die Probleme dieser Erde."
Auch der Naturschutzbund übt Kritik und spricht sich "gegen erneute Inanspruchnahme von Naturräumen für das riesige Solar-Projekt" aus.
NABU-Landesvorsitzende Maria Vlaic fordert "einen umsichtigen Ausbau der erneuerbaren Energien, bei dem Schutzgebiete und Wälder grundsätzlich außen vor bleiben."
Der kritisierte Landrat feuert per Videobotschaft in den sozialen Netzwerken zurück: "Selbsternannte Umweltschützer erzählen irgendwas über Flächenfraß. Ich bin ratlos, warum bei Projekten, die nach vorn gerichtet sind immer das Haar in der Suppe gesucht wird."
Neubauers Standpunkt: "Klimaschutz steht weit über Artenschutz!"
Titelfoto: dpa/Sebastian Kahnert