Nach Aus für Solarhersteller in Sachsen: Grünen-Politiker sauer auf FDP

Freiberg - Ein Schock für zahlreiche Mitarbeiter des Solarherstellers Meyer Burger in Freiberg: Das Werk stellt die Produktion ein, mehr als 400 Angestellte verlieren ihre Jobs. Grünen-Politiker Bernhard Herrmann (58) sieht unter anderem die Schuld in der FDP. Sie versperre sich gegenüber der heimischen Solarproduktion.

Grünen-Politiker Bernhard Herrmann (58) ärgert sich, dass die FDP Solar-Subventionen ablehnt.
Grünen-Politiker Bernhard Herrmann (58) ärgert sich, dass die FDP Solar-Subventionen ablehnt.  © Kristin Schmidt

Am gestrigen Dienstag wurde bekannt, dass mehr als 400 Mitarbeiter des Solarherstellers Meyer Burger ihre Kündigung bekommen haben - das Werk macht dicht. Grünen-Politiker Herrmann spricht von einem bitteren Tag für die Angestellten und dem Klimaschutz.

"Besonders ärgerlich ist, dass dieser Rückschlag absolut vermeidbar war", erklärt die Bundestagsabgeordnete und knöpft sich den Koalitionspartner FDP vor!

"Während China und die USA die Solarproduktion massiv subventionieren, versperrt die marktradikale Ideologie der FDP die Unterstützung heimischer Produktion", schimpft Herrmann.

Auch vom Bundeskanzleramt hätte es zu wenig Unterstützung gegeben, so die Kritik des Grünen-Politikers.

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Deutschland bei der Energiewende und Versorgungssicherheit noch stärker von China abhängig zu machen sei "schlichtweg verantwortungslos".

Das Werk des Solarherstellers Meyer Burger in Freiberg macht dicht. Grund dafür seien die marktwirtschaftliche Lage und ausbleibende Hilfen der Politik.
Das Werk des Solarherstellers Meyer Burger in Freiberg macht dicht. Grund dafür seien die marktwirtschaftliche Lage und ausbleibende Hilfen der Politik.  © Uwe Meinhold
Im Freiberger Werk wurden Solarmodule hergestellt. Nun kündigte das Unternehmen den Mitarbeitern.
Im Freiberger Werk wurden Solarmodule hergestellt. Nun kündigte das Unternehmen den Mitarbeitern.  © Hendrik Schmidt/dpa

Grünen-Politiker Hermann sauer: Finanzminister Lindner lehnt Solar-Subventionen ab

Bundesfinanzminister Christian Lindner (45, FDP) lehnt Solar-Subventionen ab.
Bundesfinanzminister Christian Lindner (45, FDP) lehnt Solar-Subventionen ab.  © Ann-Marie Utz/dpa

Das Schweizer Unternehmen Meyer Burger hatte bei der Zukunft des Standortes in Freiberg auf staatlichen Schutz vor günstigeren China-Importen gehofft.

Doch das hatte Bundesfinanzminister Christian Lindner (45, FDP) abgelehnt. Die Bundesregierung investiere bereits Milliarden in die erneuerbaren Energien, sagte Lindner in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin".

Die wirkliche Technologie seien Wechselrichter, die in Deutschland gefertigt werden. Die Solarmodule gebe es auf dem Weltmarkt.

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Einzelne Unternehmen oder Branchen mit Steuergeldern zu fördern, sei nicht zielführend, so der Bundesfinanzminister.

Grünen-Politiker Hermann hält dagegen: "Während sich China durch Dumpingattacken und fragwürdige Produktionsbedingungen als Monopolisten aufbaut, lässt die FDP sehenden Auges die europäische Solarindustrie untergehen."

Titelfoto: Uwe Meinhold, Ann-Marie Utz/dpa, 123rf/artkovalev, Kristin Schmidt

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