Jeremy (7) starb im Krankenhaus: Arzt zu Geldstrafe verurteilt! Vater ist enttäuscht
Freiberg - Jeremy (7) musste sterben, weil ein Arzt zu spät medizinische Maßnahmen eingeleitet hatte - das hat das Amtsgericht Freiberg im Urteil wegen fahrlässiger Tötung entschieden. Der Junge litt am Pfeifferschen Drüsenfieber und bekam zum Schluss kaum noch Luft. Die Verlegung vom Kreiskrankenhaus Freiberg auf die Kinderintensivstation Dresden erfolgte zu spät.
Es begann mit Halsweh und endete tödlich. Im Fall des kleinen Jeremy waren zwei behandelnde Kinderärzte aus Ägypten und Tschechien angeklagt. Verurteilt wurde nur Ashraf S. (61).
Der Richter ist der Ansicht, dass angesichts des alarmierenden Zustands ein früheres Einschreiten durch Therapien nötig gewesen wäre.
"Ich bin enttäuscht, dass die Staatsanwaltschaft Freispruch gefordert hat", sagt Vater Manuel Trübenbach (45). Vier Jahre hatte er darum gekämpft, dass überhaupt ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird.
Nach dem Urteil gab es zumindest eine Versöhnung mit Ashraf S. "Wir lagen uns in den Armen und haben geweint." Der Olbernhauer hofft nun auf einen Abschluss.
Ashraf S. muss 15.000 Euro Geldstrafe (100 Tagessätze à 150 Euro) zahlen. Noch ist das Urteil aber nicht rechtskräftig.
Titelfoto: Ralph Kunz