Riesiger Solarpark in Sachsen? Naturschützer melden Bedenken an

Freiberg - Der mittelsächsische Landrat Dirk Neubauer (53, parteilos) plant nach dem Aus der Solarmodul-Produktion von Meyer Burger in Freiberg ein Bürgerkraftwerk. Umweltschützer melden nun ihre Bedenken dazu an.

Anfang April hat Landrat Dirk Neubauer (53, parteilos) seine Idee für ein Ein-Gigawatt-Sonnenkraftwerk vorgestellt.
Anfang April hat Landrat Dirk Neubauer (53, parteilos) seine Idee für ein Ein-Gigawatt-Sonnenkraftwerk vorgestellt.  © Kristin Schmidt

Die Idee von Neubauer: Im Landkreis sollen in Teilschritten PV-Anlagen entstehen, die schließlich ein großes Ein-Gigawatt-Sonnenkraftwerk bilden sollen.

Damit könnten bis zu 300.000 Bewohner mit Öko-Strom versorgt werden. "Das Projekt kann zum größten Konjunktur-Programm der Geschichte des Landkreises werden", sagte der Landrat Anfang April, als er den Mitarbeitern von Meyer Burger sein Konzept vorstellte. Der Wert des geplanten Solarparks würde bei 770 Millionen Euro liegen.

"Die Photovoltaik-Felder sollen auf 1000 Hektar bisher unberührter Landschaft entstehen. Damit wäre die Anlage doppelt so groß wie der bisher größte Solarpark Deutschlands, Witznitz im Süden von Leipzig", gibt die Naturschutzorganisation NABU nun zu bedenken.

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Auch wenn die Umweltschützer die Solarenergie als wichtige Maßnahme im Kampf gegen den Klimawandel bezeichnen, kritisieren sie auch den Flächenverbrauch für den Solarpark, der oft zu Konflikten mit dem Naturschutz steht.

NABU fordert verantwortungsvollen Umgang mit Natur

Der geplante Solarpark könnte insgesamt 1000 Hektar groß werden.
Der geplante Solarpark könnte insgesamt 1000 Hektar groß werden.  © Jan Woitas/dpa

"Durch die Versiegelung von landwirtschaftlichen Flächen oder natürlichen Lebensräumen kann die Flächenkonkurrenz um Landnutzung verschärft, wichtige Ökosysteme zerstört, Lebensräume für Tiere und Pflanzen beeinträchtigt und der Biotopverbund geschwächt werden. Es ist daher wichtig, bei der Planung und Umsetzung von Solarparks auf eine nachhaltige Flächennutzung zu achten", so der NABU.

Der Vorschlag: Bei der Auswahl von Flächen sollte man auf ehemalige Industrie- und Gewerbegebiete zurückgreifen oder die Solaranlagen auf Parkplätzen oder Dächern montieren.

Zudem sollte bei Anlagen in der Natur auf naturschutzfachliche Standards, ausreichenden Reihenabstand sowie eine naturnahe Flächenpflege geachtet werden und es werden entsprechende Ausgleichsmaßnahmen gefordert.

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Bei einer Anlage von 1000 Hektar werden wahrscheinlich Acker- und Grünfläche sowie Waldbestände betroffen sein, die aber auch im Kampf gegen den Klimawandel gebraucht werden. "Eine Anlage dieser riesigen Dimension stellt an sich einen großen Eingriff dar und lässt einen sensiblen, verantwortungsvollen Umgang mit der Natur vermissen", teilt der NABU mit.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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