Freiberg kämpft um seinen guten Ruf
Freiberg - Die Pandemie hat Freiberg schwer gezeichnet: Durch zahlreiche illegale Corona-Demonstrationen mit gewalttätigen Ausschreitungen galt die Bergstadt als Protest-Hochburg. Lange Zeit wurde fast vergessen, dass die Stadt viel mehr zu bieten hat - vor allem in Kultur und Forschung. In der "Pop-up-Galerie" zum Welterbezentrum und bei der "Nacht der Wissenschaften" will Freiberg dies unter Beweis stellen.
"Das ganze Thema 'Welterbe' stärkt das Image der Stadt und macht uns gleichzeitig stolz", sagt Kulturamtsleiterin Anja Fiedler (46), die mit einer Info-Galerie über das Vorhaben aufklärt.
Bis Ende 2024 soll in der Petersstraße ein Welterbe-Komplex entstehen, in dem Ausstellungsflächen, Veranstaltungsräume, Picknickplätze und ein Café angesiedelt werden.
Das Gebäude soll ein zentraler Bestandteil der Montanregion Erzgebirge sein, die mit seinen 22 Städten im Juni 2019 von der UNESCO zur Welterbestätte gewählt wurde. "Dafür fragen wir die Bürger jetzt in der 'Pop-up-Galerie', welche Wünsche sie für das Projekt haben", erklärt Koordinatorin Katharina Wegelt (60).
Während sie fleißig Ideen sammelt, wird nur wenige hundert Meter weiter intensiv geforscht: Im Zentrum für effiziente Hochtemperatur-Stoffwandlung (ZeHS) tüfteln die Doktoranden an der längeren Haltbarkeit von Bauteilen. Ihre gesammelten Erkenntnisse wollen sie zur "Nacht der Wissenschaft" am 18. Juni interessierten Besuchern präsentieren, wie Jan Böcker (29) vom Institut "Werkstofftechnik" ausführt: "Dadurch forscht man nicht nur vor sich hin, sondern teilt sein Wissen auch mit anderen."
Das volle Programm findet Ihr unter: www.tu-freiberg.de/nacht-der-wissenschaft.
Titelfoto: Ralph Kunz