Erst rechts, jetzt links: So ändert dieser Freiberger seine politische Meinung

Freiberg - Früher hatte er konservative, rechte Gedanken, heute vertritt er das Gegenteil: Florian Schierz (22) vom Demokratiebündnis "Freiberg für alle" kämpft für ein weltoffenes, junges und klimafreundliches Freiberg - und das in einer Stadt, in der die AfD viele Sympathisanten hat. Die ZDF-Sendung "37° Leben" begleitete den 22-Jährigen auf seiner Wahlkampftour.

Florian Schierz (22) aus Freiberg trat zur Stadtratswahl an. Er will, dass seine Stadt weltoffen bleibt.
Florian Schierz (22) aus Freiberg trat zur Stadtratswahl an. Er will, dass seine Stadt weltoffen bleibt.  © ZDF/Sarah Storch

"Früher war ich sehr konservativ bis rechts drauf", berichtet Florian: "Das lag insbesondere an meinem Umfeld."

Dann die Rolle rückwärts: Unter anderem Florians Schwester brachte den 22-Jährigen "wieder auf die richtige Spur", wie er erzählt. Seitdem kämpft er für ein weltoffenes Freiberg, setzt sich aber auch für den Klimaschutz bei "Fridays for Future" ein.

Die ZDF-Reportage "37° Leben" begleitete den Studenten auf seiner Wahlkampftour durch Freiberg. Er selbst ließ sich zur Stadtratswahl im Juni 2024 für das Demokratiebündnis "Freiberg für alle" aufstellen, war auf Listenplatz 14.

Um auf sich aufmerksam zu machen, versuchte der 22-Jährige, vor den Stadtratswahlen mit Freibergern ins Gespräch zu kommen. Nicht immer gelingt das: Einige Bürger lehnen dankend ab, gehen teilweise uninteressiert an Florian vorbei.

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Doch davon ließ sich Florian nicht unterkriegen. Sein großes Ziel: Den Rechtsruck verhindern. "Hass stoppen kann man, so blöd das klingt, mit Liebe", sagt der Student. Er wolle in einigen Jahren nicht zurückblicken und sagen: "Tja, hättste mal ..."

AfD-Schock für Florian aus Freiberg: "Das Ergebnis ist absolut erschütternd"

Zusammen mit anderen Freibergern kämpft Florian gegen Hass und Hetze.
Zusammen mit anderen Freibergern kämpft Florian gegen Hass und Hetze.  © ZDF/Sarah Storch

Am Tag der Stadtratswahl verfolgte Florian die Wahlergebnisse mit Hochspannung. Doch als die ersten Stimmzettel ausgezählt waren, herrschte Ernüchterung! "Das Ergebnis ist absolut erschütternd. Die AfD steht aktuell bei 37 Prozent."

Am Ende der Auszählung stand die AfD in Freiberg bei 27,7 Prozent, ist damit stärkste Kraft im Stadtrat. Das Demokratiebündnis "Freiberg für alle" holte 11,6 Prozent, bekommt vier Sitze im Stadtrat. Für Florian hat es leider nicht in den Stadtrat gereicht.

Dennoch zeigt er sich zufrieden mit dem Wahlergebnis - immerhin knapp 12 Prozent. "Das macht mir Hoffnung für die Zukunft. Und deswegen machen wir genauso weiter."

Die komplette Reportage über Florian und seine Wahlkampftour durch Freiberg könnt Ihr Euch in der ZDF-Mediathek anschauen.

Titelfoto: ZDF/Sarah Storch

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