Dieses handgefertigte Spezial-Motorrad aus Sachsen ist etwas ganz Besonderes
Freiberg - Extreme Maschinen sind für die Freiberger Motorradschmiede "Extreme Bikes" die Regel, wie der Name schon sagt. Doch was das Team um KfZ-Meister Etienne Gerau (42) jetzt auf die Beine gestellt hat, ist noch mal eine extra Liga.
"Wrrrom", macht es. Und dann nochmal "Wrrrom". Ein satter Sound durchzieht die Werkstatt an der Grenzstraße. Der 2,1-Liter-Motor lässt erahnen, was er drauf hat.
Gerau guckt hochzufrieden. Eineinhalb Jahre haben er und seine Truppe, darunter Johanna "Jojo" Müller (30), an dem Monstrum geschraubt, das da nun vor ihnen die Ventile tanzen lässt.
Dieser Tage geht es an seinen Auftraggeber nach Mecklenburg-Vorpommern. Der Mann um die 50 aus der Feldberger Seenplatte hatte einen Grund für den Spezialauftrag nach Sachsen: "Ihm ist bei einer Motorrad-Fahrt das rechte Bein abgerissen worden", erzählt Gerau.
"Weil er weiter fahren wollte, bat er uns um Lösungen." Ein Zweirad schied für die Zukunft aus: mit seiner Prothese hätte der Versehrte sich bei Stopps nicht mehr sicher abstützen können.
Schnell kam man auf ein Trike, das allerdings - anders als handelsüblich - eine Daumenbremse und einen Rückwärtsgang brauchte. Der Rahmen ist ein Austauschrahmen von einer Harley.
Die Konstruktion kann hydraulisch auf und ab gefahren werden.
Titelfoto: Detlev Müller